In unserer Artikelreihe können Sie jeden Monat eine kurze Zusammenfassung von D1 bewerteten wissenschaftlichen Publikationen lesen. Die Artikel der vergangenen Wochen wurden von Mitarbeitern der Zentralbibliothek und von Dr. Gyula Szigeti, Direktor für Innovation ausgewählt.
Zusammenhang zwischen den verschiedenen Coronavirus-Mutationen und dem Verlauf der Virusinfektion
Von den sieben, auch den Menschen infizierenden Virus-Stämmen ist das neulich entdeckte SARS-CoV-2 für den am Ende 2019 ausgebrochene COVID-19-Pandemie verantwortlich. Das komplette Genom des SARS-CoV-2 hat eine Länge von 29 000 Basenpaaren und kodiert 25 virale Gene. Das SARS-CoV-2 wird aus vier Strukturproteinsorten aufgebaut: E (Envelope), S (Spike), M (Membrane), und N (Nucleocapsid); und für die funktionelle Tätigkeit sind die RNA-abhängigen RNA-Polymerase-, Exonuclease- und Methyltransferase-Proteine zuständig. Diese – die funktionellen und strukturellen Proteine – betreffenden Mutationen können die Pathogenität, also die Infektiosität des Virus erhöhen. Wichtig ist es auch, dass neben den strukturellen und funktionellen Proteinen auch die Nichtstruktursproteine (NSP–Non-structural proteins) betreffenden Mutationen in der Pathogenität des Virus eine Rolle spielen können.
Die Coronaviren verfügen meistens über ein stabiles Genom, das sich mit der Zeit nur wenig ändert. Die grundsätzliche Frage der SARS-CoV-2-Forschung ist, ob das Virus nach einiger Zeit schwächer werden kann. Das Ziel während unserer Untersuchung war, solche Mutationen zu identifizieren, die Zusammenhang mit der Schwere der Virusinfektion haben können – erklärte Ádám Nagy, Assistant lecturer des Lehrstuhls für Bioinformatik. Laut ihrer Ergebnisse gibt es zahlreiche solche Mutationen. Im Falle des Nucleocapsid-Proteins wurden die meisten solchen Mutationen identifiziert (P13L, S194L, R203K, G204R und I292T), bei denen der Krankheitsverlauf schwerer war. Laut dieser Ergebnisse kann man behaupten, dass es auch Mutationen gibt, die die Möglichkeit dieser Änderungen unterstützen, und dadurch den Krankheitsverlauf in die mildere aber auch in die ernstere Richtung beeinflusst werden kann.
Different mutations in SARS-CoV-2 associate with severe and mild outcome.
Ádám Nagy, Sándor Pongor, Balázs Győrffy (2020)
Int J Antimicrob Agents, 106272.
https://doi.org/10.1016/j.ijantimicag.2020.106272
Editiert: Ádám Szabó
Foto: Attila Kovács – Semmelweis Universität; Pixabay;
Quelle der Abbildungen: Publikationen
Übersetzung: Judit Szlovák