Während ihrer Freiwilligenarbeit im Rahmen der Pandemiebekämpfung führten zwei Semmelweis-Studenten im ungarischen Dorf Rimóc (Bezirk Nógrád) erfolgreiche Reanimation durch. Bevor sie den geplanten PCR-Test bei der betroffenen Patientin durchgeführt hätten, brach die Patientin plötzlich zusammen. Die zwei Studenten reagierten schnell, begannen die Brustkompression sofort und benachrichtigten den Rettungsdienst. Seit Auftauchen des Coronavirus in Ungarn vergangenen Jahres nahmen mehr als 6500 Studenten der Semmelweis Universität an der Pandemieverteidigung teil.

Kinga Ágnes Pál, Studentin der Fakultät für Medizin (ÁOK) vom dritten Studienjahr und Karolina Aida Kiss, Studentin der Fakultät für Gesundheitswissenschaften (ETK) vom ersten Studienjahr nahmen als Freiwillige an der vom Ungarischen Rettungsdient organisierten landesweiten Testreihe teil, und kamen gerade in Rimóc vom Bezirk Nógrád an der angegebenen Adresse an. Am Haus sprachen sie noch kurz mit der Frau mittleren Alters über die Ursache des durchzuführenden PCR-Tests, als die Frau plötzlich zusammenbrach. Sie wurde ohnmächtig und hatte Kreislaufkollaps. Die zwei Studentinnen starteten mit der Wiederbelebung sofort, die sie abwechselnd machten, bis der Rettungsdient ankam. Wegen Verdacht auf COVID-Infektion und der notwendigen Schutzbekleidung machten sie Brustkompression.

 

Die Grundlagen der Wiederbelebung lernte ich schon im Gymnasium kennen, und im ersten Studienjahr an der Uni nahmen wir schon an der Ersten-Hilfe-Kurs teil, aber das war die erste Gelegenheit, dass ich die gelernten Fähigkeiten auch live ausprobieren konnte. Es bleibt für mich ein unvergessliches Erlebnis, besonders aus dem Grund, dass wir erfolgreich waren

– sagte Kinga Ágnes Pál, die seit acht Wochen – seit November letzten Jahres – an Durchführung der PCR-Tests teilnimmt. Sie hatte das Gefühl – wie sie sagte – dass sie wirksam helfen kann, verringert die Belastung der Mitarbeiter des Rettungsdienstes. Daneben mag sie mit Menschen kommunizieren, und konnte in dieser Zeit viele nützlichen Erfahrungen sammeln. Kinga wollte seit ihrer Kindheit Arzt werden, da für sie wichtig ist, um anderen helfen zu können, und die Funktion des menschlichen Körpers begeistert sie ebenso. Ihre Erfahrungen der vergangenen Wochen überzeugten sie noch mehr, dass sie sich gut entschieden hat. Die ÁOK-Studentin vom dritten Studienjahr betonte: ihr Fall zeigt auch, dass sich die erfolgreiche Reanimation von der schnellen Reaktionsfähigkeit abhängt, deshalb sollte jeder in solchen Situationen ähnlich handeln.

Karolina Aida Kiss begann ihre Studien dieses Jahr an der Fachrichtung für Hebammenkunde der ETK, und machte zum ersten Mal in ihrem Leben Wiederbelebung. Da ihre Mitstudentin schon an solcher Ausbildung teilnahm, handelte Karolina nach ihren Anweisungen, sie führten die Brustkompression abwechselnd durch, und auch nach Ankunft des Rettungsdienstes unterstützten sie die Rettungsarbeit weiter.

Den tiefsten Eindruck hinterließ bei mir die Erfahrung, wie scharf die Grenze zwischen Leben und Tod ist. Es war ein erhebendes Gefühl, dass wir zur richtigen Zeit am richtigen Ort waren, dass wir bis Ankunft des Rettungsdienstes der Dame helfen konnten. Es war ein wunderbares Gefühl, die große Liebe und Unterstützung der Menschen dort zu haben 

– betonte sie. Karolinas Mutter arbeitet auch im Gesundheitswesen, wegen ihr kam sie in engen Kontakt mit diesem Beruf. Auf einem anderen Gebiet kann ich mein Leben gar nicht vorstellen – fügte sie dazu. Ihre Erfahrungen während der Pandemie überzeugten sie noch mehr, wie diejenigen gebraucht sind, die diesen Beruf wählen. Die ETK-Studentin nahm insgesamt sieben-acht Wochen an den vom Ungarischen Rettungsdienst (OMSZ) koordinierten PCR-Untersuchungen, sowie früher an Screening-Tests bei Lehrern, teil.

Mehr als 6500 Studenten der Semmelweis Universität nahmen letztes Jahr neben ihren Studien an der Pandemieverteidigung teil. Anfangs unterstützten sie die Screening-Tests des Ungarischen Rettungsdienstes (OMSZ), sowie arbeiteten am Krankenbett. Auf den aktuellen Aufruf während der dritten Welle meldeten sich mehr als 700 Studenten, um in den Universitätskliniken zu arbeiten.

Pálma Dobozi
Foto: Kinga Ágnes Pál und Karolina Aida Kiss
Übersetzung: Judit Szlovák