Zehn junge Wissenschaftler erhielten den Junior Prima Preis in der Kategorie „Ungarische Wissenschaft“, unter anderem Dr. András Attila Horváth, Associate Professor des Anatomischen, Histologischen und Embryologischen Instituts der Semmelweis Universität, sowie Dr. Márton Kolossváry, Dr. Csaba Mátyás und Dr. Zsófia László, die ihren PhD-Titel an der Semmelweis Universität erwarben.

Drei ehemalige Studenten der Semmelweis Universität, sowie ein Associate Professor, der gegenwärtig im Anatomischen, Histologischen und Embryologischen Institut unserer Universität arbeitet, gehören zu den 10 jungen ungarischen Wissenschaftlern, die den Junior Prima Preis in der Kategorie „Ungarische Wissenschaft“ dieses Jahr erhielten. Über die dieses Jahr zum 14. Mal vergebene Anerkennung entschied sich aufgrund Nominierungen von Forschungsinstituten, anerkannten Wissenschaftlern oder Professoren eine Fachjury, indem die einheimischen und ausländischen Ergebnisse und Publikationen der nominierten Personen, sowie die Neuartigkeit ihrer Forschungen beurteilt wurden. Der Preis ist solchen jungen Forschern Wissenschaftlern unter 33 Jahren zu verleihen, deren wissenschaftliche Tätigkeit anerkennenswert und beispielhaft ist.

Dr. András Attila Horváth absolvierte 2014 sein Studium an der Fakultät für Medizin (ÁOK) der Semmelweis Universität, seine PhD-Studien beendete er 2018 in der Szentágothai János Doktorenschule für Neurowissenschaften. Ab dem Jahre 2018 arbeitet er als Associate Professor im Anatomischen, Histologischen und Embryologischen Institut, sowie als leitender Forscher im Landesinstitut für Klinische Neurowissenschaften. In den letzten Jahren forschte er die Alzheimer-Krankheit sowie die Epilepsie; er beschäftigt sich aber auch mit Früh-Diagnostik der Neurofibromatose, mit Mehrkanal-Elektroenzephalografie (EEG) in psychiatrischen Krankheiten; mit neurophysiologischen Untersuchungen bei neurodegenerativen Erkrankungen; mit Polysomnographie bei Epilepsie und psychiatrischen Störungen, sowie mit Verbindung zwischen neurokognitiven Störungen und Epilepsie. Die größte Bedeutung seiner wissenschaftlichen Ergebnisse ist seine neue Betrachtungsweise bei kognitiven Störungen: d.h. die in diesen Krankheiten auftretenden – früher gutartig betrachteten – elektrophysiologischen Erscheinungen sind als Zeichnen der Überaktivierung kortikaler Neuronen zu verstehen; und diese könnten medikamentös behandelt werden. Darausfolgend sind weitere neue Therapiemöglichkeiten in Behandlung der neurodegenerativen Erkrankungen, wie Autismus, Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom (ADHS) bei Kindern zu finden. Im Jahre 2020 erhielt Dr. András Attila Horváth das Bolyai János Forschungsstipendium, den Bolyai + Forschungspreis und den Szent-Györgyi Albert-Junge Wissenschaftler-Preis auch.

Dr. Márton Kolossváry beendete sein Studium an ÁOK im Jahre 2016; seine PhD-Studien im Jahre 2019. Seit 2011 ist er Mitglied der „Ungarischen Akademie der Wissenschaften-Semmelweis Universität-Lendület-Forschungsgruppe Kardiovaskuläre Bildgebung“ und dieses Gebiet steht auch im Mittelpunkt seines wissenschaftlichen Interesses. Die Methode Radiomics wandte er auf internationaler Ebene als erste Wissenschaftler auf dem Gebiet kardiovaskuläre Bildgebung an. Dazu gestaltete er ein Open-source-Software (RIA: Radiomics Image Analysis), das bislang mehrere 100 Tausende herunterluden. Mit Hilfe radiomischer Analyse konnte er beweisen, dass es auf CT-Aufnahmen über Koronarien mehr Information gibt, wie wir es mit unseren eigenen Augen sehen können. Dr. Márton Kolossváry ist gegenwärtig als wissenschaftlicher Direktor der Neumann Medical GmbH sowie als postgraduierter Forscher in Harvard Medical School MGH tätig.

Dr. Csaba Mátyás beendete sein Medizinstudium im Jahre 2012. Als Student der Semmelweis Universität und von National Institutes of Health Graduate Partnership Programm erwarb er 2017 ein Doppeldiplom. Zu seinen wichtigsten wissenschaftlichen Ergebnissen gehören: die Analyse des funktionellen und molekularen Mechanismus der Herzinsuffizienz in Verbindung mit Diabetes; sowie die Beschreibung der Pathophysiologie Herzmuskelstörung in Bezug auf Leberinsuffizienz. Außerdem interessiert er sich noch für die kardiovaskuläre Pathologie und Pathophysiologie; für oxidativen Stress, Echokardiografie, die invasive Hämodynamik und vaskuläre Intervention. Gegenwärtig arbeitet er als postgraduierter Forscher in National Institute on Alcohol Abuse and Alcoholism/ National Institutes of Health in den USA.

Dr. Zsófia László erhielt ihr Diplom als Biologin im Jahre 2013 an der Eötvös Loránd Universität; ihren PhD-Titel erwarb sie in der Szentágothai János Doktorenschule für Neurowissenschaften der Semmelweis Universität. Ihr wichtigstes wissenschaftliches Ergebnis ist die Entdeckung des Phänomens von Entwicklung-Anoikis (developmental anoikis), das am 31. August 2020 in der prestigevollen Zeitschrift „Nature Communications“ veröffentlicht wurde. In der Publikation beschrieb sie die unabkömmliche Rolle des ABHD4-Enzyms in diesem Phänomen, und dadurch konnte sie als erste Wissenschaftlerin die physiologische Rolle eines Proteins, dessen Funktion bislang unbekannt war darstellen. Dr. Zsófia László arbeitet derzeitig als wissenschaftliche Assistentin im Institut für Experimentelle Medizin.

Wegen der Pandemie konnte dieses Jahr die feierliche Preisübergabe im Gebäude der Ungarischen Akademie der Wissenshaften nicht stattfinden.

 

Ádám Szabó
Photo und Quelle der Laudationen: Ungarische Entwicklungsbank – Ausgabe Prima Junior – 2020
Übersetzung: Judit Szlovák