Es kommt häufig vor, dass der durchführte PCR-Test auf SARS-CoV-2 (basiert auf der Echtzeit-Polymerase-Kettenreaktion – RT-PCR), indem die viralen RNA nachgewiesen sind, auch im Fall positiv ist, wenn die getestete Person eventuell nicht mehr infektiös ist. Das positive SARS-CoV-2 antigenbasiertes Testergebnis korreliert mehr mit der Menge des aktiven, sich im menschlichen Körper vermehrenden Virus, so mag die Infektiosität der getestetes Person präziser bewertet werden – steht in einer vor kurzem veröffentlichten Vorab-Publikation. Aufgrund dieser Publikation könnte die Eindämmung der Epidemie leichter sein – Zusammenfassung von Dr. Béla Merkely.

Im Gegensatz zu PCR-Testergebnissen konnte ein Zusammenhang zwischen positivem Ergebnis der SARS-CoV-2-Antigentests und den im Körper vorhandenen infektiösen Viren festgestellt werden. Wegen dem schnellen Ergebnis und den geringen Kosten könnten Antigentests das wirksame Testen und die schnellen staatlichen Gesundheitsmaßnahmen unterstützen, und somit könnte die COVID-19-Pandemie leichter eingedämmt werden.

Die Latenzzeit oder symptomenfreie Periode von SARS-CoV-2, was die Ursache der COVID-19-Pandemie ist, dauert 4-7 Tage. Die höchste Infektiosität des Patienten zeigt sich in den 1-3 Tagen nach Symptomenbeginn; in 7-10 Tagen nach Symptomenbeginn wird sie geringer. In den durch SARS-CoV-2-Virus infizierten Hamstermodellen wurde nachgewiesen, dass das genetische Material des Virus 14 Tage nach Inokulation im Körper der Hamster noch vorhanden war, die Infektiosität endet aber viel früher. In weiteren vier anderen Studien wurde beschrieben: trotz vorhandener messbare Menge des Virus RNS aufgrund PCR-Tests können die Zellkulturen schwieriger infiziert werden, wenn das Ergebnis des von PCR-Testprobe durchgeführten Antigentests negativ ist.

Mehrere SARS-CoV-2 antigenbasierte Tests wurden von der US-amerikanische Food and Drug Administration (FDA) genehmigt. Durch mehrere indirekten Beweise wurde gezeigt, dass das Ergebnis der antigenbasierten Tests mit den Ergebnissen der zellkulturbasierten Tests – wo die Infektiosität direkt untersucht wird – besser korreliert als bei PCR-Tests.

Das Ziel der aktuell im Internet erreichbaren, aber offiziell noch nicht veröffentlichten Studie ist: Wie kann die Infektiosität getesteter Personen aufgrund SARS-CoV-2 Antigentest und PCR-Test festgestellt werden – und wie sehen die Ergebnisse aus, wenn man diese zwei Testmethoden miteinander vergleicht.

Bei 38 positiven PCR-Testproben auf SARS-CoV-2 wurden Antigentests, bzw.  Tests auf Infektiosität mit Zellkulturen durchgeführt. Insgesamt waren 28 positive PCR-Testproben auch bei Tests in Zellkulturen positiv, bei den restlichen 10 Fällen nicht. Die Menge des Virus RNS war in den positiven Zellkultur-proben viel höher als in den Negativen. Bei 27 Zellkultur-Proben aus den 28 war auch das Ergebnis des Antigentests positiv. In zwei Fällen wurde das Ergebnis sowohl bei PCR- als auch bei Antigentest positiv; bei Zellkultur-Test war es negativ. Bei den Testpersonen, bei denen durch den Antigentest das Ergebnis negativ wurde, verlief mehr Zeit vom Symptomenbeginn bis Probeentnahme als bei den 29 PCR-positiven Testpersonen. (4,4 Tage bei negativen und 2,9 Tage bei den positiven) Die Menge der viralen RNS war bei denen auch geringer.

Laut Wissenschaftler können durch PCR-Testmethoden auch bei Fehlen von infektiösen Virusbelastung SARS-CoV-2 RNS nachgewiesen werden, besonders in der späteren Periode der Krankheit. Im Gegensatz dazu sind durch Antigentests die epidemiologisch wichtigsten Patientengruppen, die hoch infektiösen Patienten zu identifizieren.

Die Publikation wurde bislang in Peer-Review-Zeitschriften noch nicht veröffentlicht, so sind die dortigen Schlussfolgerungen nur indiziell zu betrachten. Falls die Beobachtungen auch bei höherer Anzahl der Patienten bestätigt werden, können die Antigentests am Krankenbett zur schnellen und präzisen Identifikation von infektiösen Patienten und ihrer rechtzeitigen Isolation beitragen.

 

Dr. Béla Merkely
Featured image: Attila Kovács – Semmelweis Universität
Übersetzung: Judit Szlovák