Sieben COVID-19-Patienten erhielten bislang das in Ungarn hergestellte Remdesivir an der Semmelweis Universität, deren drei Kliniken an den klinischen Untersuchungen bezüglich des von Richter Gedeon Nyrt. hergestellten Coronavirus-Medikaments teilnehmen. Parallel damit benutzt ja die Universität die US-Version des Wirkstoffes schon seit Anfang August; seit dieser Zeit wurden 15 Patienten damit behandelt. Teil der hochqualitativen Komplextherapie in den Kliniken ist auch die Blutplasmatherapie, die bislang bei 57 Patienten angewendet wurde.
Das – von Pharmaunternehmen Richter Gedeon Nyrt. – hergestellte Medikament gegen Coronavirus, das den Wirkstoff Remdesivir enthält, wurde am 14-ten Oktober der ersten Patientin in der Klinik für Pneumologie eingegeben. Die 75-jährige Patientin wurde an diesem Tag an die COVID-19-Abteilung der Klinik im schweren Zustand eingeliefert – sagte Dr. Veronika Müller, Klinikdirektorin.
An der Semmelweis Universität bekommen gegenwärtig sieben Patienten das ungarische Medikament gegen Coronavirus; an den diesbezüglichen klinischen Untersuchungen nehmen drei Kliniken der Universität teil: die Klinik für Pneumologie, die Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin (AITK), sowie die Klinik für Innere Medizin und die Hämatologie.
Der Wirkstoff Remdesivir, bzw. seine US-Version wurde von der Universität als Teil der Standardtherapie auch bislang verwendet. Diesen Wirkstoff bekommen in der AITK – als Teil der Komplextherapie – alle beatmete COVID-19-Patienten bzw. diejenigen, die auf Oxygentherapie angewiesen sind. Zum ersten Mal geschah es am 8-ten August 2020 – erklärte Dr. János Gál Klinikdirektor. Seit dieser Zeit wurden an drei Abteilungen der Universität 15 Patienten behandelt, meistens 5 Tage, gelegentlich auch 10 Tage lang.
Der Wirkstoff Remdesivir, der die Vermehrung des Virus in den Körperzellen verhindert, kann auf Oxygentherapie angewiesenen Patienten im schweren Zustand per Infusion verabreicht werden. Bei Patienten mit schweren Leberschaden oder bedeutend eingeschränkter Nierenfunktion darf er aber nicht verwendet werden.
In den Kliniken der Semmelweis Universität ist auch die Blutplasmatherapie ein wichtiger Teil der hochqualitativen Behandlung von COVID-19-Patienten. Das vom Blut geheilter COVID-19-Patienten hergestellte Serum wurde bislang 57 Patienten verabreicht.
Seit April 2020 ist auch die Zugabe von Dexamethason obligatorischer Teil der Komplextherapie von beatmeten Patienten. Laut mehrerer Studien können bestimmte Kortikosteroide, so auch das Dexamethason – durch Verringerung der Immunantwort – zum Therapieerfolg beitragen. Entsprechend den neuen Kenntnissen wird das Dexamethason auch als Ergänzungstherapie bei den auf Oxygentherapie angewiesenen COVID-Patienten an der Universität verabreicht.
Die klinischen Untersuchungen bezüglich ungarischen Remdesivir starteten Anfang dieser Woche in Ungarn, an denen alle vier medizinischen Universitäten teilnehmen.
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Photo: Attila Kovács – Semmelweis Universität
Übersetzung: Judit Szlovák