Es wurde ein gemeinsames internationales Webinar von der Semmelweis Universität und der ELTE (Eötvös-Loránd-Universität) mit dem Titel: „Medizinische, gesellschaftliche und rechtliche Aspekte des COVID-19“ gehalten. Das Webinar wurde vom europäischen Universitätsnetz UNICA organisiert. Ziel der Online-Konferenz war, damit die Teilnehmer über ihre COVID-19-Erfahrungen aus multidisziplinärem Aspekt berichten. Die Eröffnungspräsentation wurde von Dr. Béla Merkely, Rektor der Semmelweis Universität gehalten.

Das Webinar wurde von Dr. Luciano Saso, Präsident des UNICA (Netzwerk von Universitäten europäischer Hauptstädte) eröffnet, der folgendes betonte: Das UNICA versucht, auf die gegenwärtige Herausforderungen möglichst wirksam zu reagieren, und die Möglichkeiten der digitalen Technologie auszunutzen, damit die Konferenzen und Seminare online verwirklicht werden können. Er äußerte  seine besondere Freude darüber, dass sich diesmal zwei UNICA-Mitglieder von gleicher Stadt zusammenschlossen, um dieses Programm gemeinsam zu organisieren.

In seiner Begrüßungsrede sprach Dr. László Borhy über die besonderen Herausforderungen, die durch das Coronavirus im Hochschulwesen entstanden, und betonte, wie nützlich die Tätigkeit solcher Organisationen – wie auch UNICA – ist, indem sie solche Konferenzen zum Erfahrungsaustausch veranstalten.

In seiner Einleitungsrede bedankte sich Dr. Béla Merkely, Rektor der Semmelweis Universität dafür, dass das UNICA zur Verstärkung des ungarischen Hochschulwesens und seiner internationalen Sichtbarkeit beiträgt. Er wies auf die Aktualität dieses Webinars hin, an dem die Vortragenden die COVID-19 und die Antworte auf die durch diese Krankheit gestellten Herausforderungen aus mehrerer Hinsicht darstellten. Während der Pandemie konnte die Semmelweis Universität beim Organisieren der anspruchsvollen Bildung und Patientenversorgung wegweisend sein, und spielte auch in Ausarbeitung der Verteidigungsstrategie des Landes eine leitende Rolle.

In der Eröffnungspräsentation der Konferenz stellte Dr. Béla Merkely die Ergebnisse der – unter Leitung der Semmelweis Universität und Mitwirkung der vier medizinischen Universitäten und des Zentralen Statistikbüros sowie durch Unterstützung des Ministeriums für Innovation und Technologie – verwirklichten landesweiten repräsentativen Coronavirus-Untersuchung (H-UNCOVER) dar. Der Rektor betonte die „Wachposten“-Funktion der vier medizinischen Universitäten, beschrieb neben ausführlicher Analyse des H-UNCOVER auch die Hauptmerkmale des neuartigen Coronavirus, verglich die erste und zweite Welle der Pandemie in Ungarn sowie die Statistiken der Umgebungsländer.

Danach folgten zwei Sektionen von je 90 Minuten, wo der Moderator Dr. Attila Szabó, Vizerektor für klinische Angelegenheiten an der Semmelweis Universität, sowie Dr. Éva Orosz, Leiterin des sozialpolitischen Doktorandenprogramms der Fakultät für Gesellschaftswissenschaften der ELTE waren. In der ersten Sektion ging es um biomedizinische, in der zweiten um gesellschaftliche und rechtliche Aspekte.

Im ersten Block hielt Dr. Veronika Müller, Direktorin der Klinik für Pneumologie der Semmelweis Universität mit dem Titel: „Klinisches Management der COVID-19 Patienten“ eine Präsentation. Die weiteren Vortragenden dieser Sektion waren Dr. Joan Soriano, Leiterin der pneumologischen Abteilung  der Universitätsklinik La Princesa in Spanien, sowie Dr. Alice Street, Dozentin der Universität Edinburgh. Dr. Soriano signalisierte, dass ihr Institut im Thema H-UNCOVER mit der Semmelweis Universität gerne kooperieren würde, in dessen Rahmen eine Vergleichsuntersuchung in Verbindung Auswirkungen der Pandemie gemacht werden könnte. Die Semmelweis Universität ist bereit, mit der spanischen Universität zu kooperieren, auch aus dem Grund, da die Fortsetzung der H-UNCOVER-Untersuchung schon geplant ist – reagierte Dr. Attila Szabó darauf. In der zweiten Sektion präsentierten unter anderem die Mitarbeiter der Berliner Humboldt Universität, sowie der Universität von Ankara. An der Veranstaltung nahmen etwa 80 Gäste teil.

Die Semmelweis Universität wurde am 01. Januar 2020 Mitglied von UNICA. Das Universitätsnetzwerk mit dem Sitz in Rom kam 1990 mit dem Ziel zustande, um die Zusammenarbeit von Universitäten europäischer Hauptstädte, ihre gemeinsame Förderungsprojekte in den Hauptthemen, wie Internationalisierung und Mobilität, Forschung-Entwicklung-Innovation; Doktorandenausbildung, Bildungsentwicklung, Universitätsmanagement, gesellschaftliche Implikation und Verantwortungsbewusstsein zu unterstützen. Gegenwärtig sind 53 Universitäten aus 37 europäischen Hauptstädten Mitglieder des Netzwerkes, darunter nur  zwei ungarische Universitäten: die Semmelweis Universität und die Eötvös Loránd Universität. Das UNICA organisiert jedes Jahr mehrere thematische Konferenzen unter Mitwirkung von acht Arbeitsgruppen – die sich auf ein bestimmtes Themengebiet spezialisieren – in verschiedenen Themen wie Bildung, Forschung, Doktorandenausbildung, Internationalisierung, PR und Kommunikation, Umweltschutz, gesellschaftliche Rolle der Universitäten. Dieses Jahr wurden von UNICA – aufgrund der epidemiologischen Situation – mehrere Webinars in verschiedenen Themen unter Teilnahme der Mitgliedinstitutionen organisiert.

Diana Módos (Direktorat für Internationale Beziehungen – NKI), Tamás Deme
Photo: Attila Kovács – Semmelweis Universität (featured image), Facebook-Seite von Dr. Béla Merkely, NKI 
Übersetzung: Judit Szlovák