Bislang wurden 8744 Personen im Rahmen der landesweiten repräsentativen Coronavirus-Untersuchung getestet, die durch Teilnahme der vier ungarischen medizinischen Universitäten und unter Leitung der Semmelweis Universität organisiert wurde. Dies bedeutet, dass schon knapp die Hälfte der vom Zentralen Statistikbüro Ungarns (KSH) ausgewählten Personen (49,2%) am Test teilnahm. Um ein wahres Bild von der Umfrage bekommen zu können, ist jedoch wichtig, damit noch mindestens zweitausend Personen getestet werden.
49,2% der vom Zentralen Statistikbüro Ungarns ausgewählten Personen wurden bisher im Rahmen der landesweiten repräsentativen Coronavirus-Untersuchung getestet, die durch Teilnahme der vier ungarischen medizinischen Universitäten und unter Leitung der Semmelweis Universität verwirklicht wurde – erklärte Dr. Béla Merkely, Rektor der Semmelweis Universität, Leiter der Arbeitsgruppe für klinische Epidemieanalyse.
Die bisher höchste Teilnehmeranzahl hatte man auf dem unter Leitung der Semmelweis Universität gehörenden Gebiet (54 Prozent), durch Mitwirkung der Universität Szeged wurden 47 Prozent, von Universität Pécs 45 Prozent und von Universität Debrecen 41 Prozent der ausgewählten Personen getestet. Um bei der Umfrage ein wahres Bild bekommen und einen repräsentativen Muster von der Bevölkerung über 14 Jahre haben zu können, ist die Teilnahme von insg. 10 500-11 200 Personen nötig, so rechnen wir weiterhin mit der Kooperation von allen Betroffenen – betonte Dr. Béla Merkely. Zum Erreichen des Ziels gibt es eine gute Chance, da noch weitere 2113 Personen ihre Teilnahme bestätigten, die schon auch über einen Termin verfügen. Nur 14,7 Prozent der ausgewählten Personen lehnten ihre Teilnahme eindeutig ab. Die am 1. Mai gestartete Untersuchungsreihe endet Freitagabend, am 15. Mai.
Dr. Béla Merkely legte einige vorläufige Ergebnisse dar, wobei er betonte, dass sich diese Zahlen nach Abschließen der Untersuchung noch ändern können. Bisher wurden Ergebnisse von 8276 PCR-Untersuchungen aufgrund von Rachen- und Nasenabstrich-Proben ausgewertet, davon waren zwei Tests positiv. Wenn dies der komplette repräsentative Muster wäre, könnte die Feststellung gemacht werden, dass bei der Bevölkerung über 14 Jahre – die nicht in Altersheimen oder Institutionen mit einem Rauminhalt von mehr als 20 Personen leben – die Anzahl der aktiv Infizierten zwischen 243-7230 liegen würde. Die Anzahl der Durchinfizierten kann aufgrund eines Antikörper-Bluttests nachgewiesen werden. Unter den ersten 1524 Tests gab es 9 positive Fälle. Wenn dies der komplette repräsentative Muster wäre, würde die geschätzte Anzahl der Personen, die die Infektion überwunden, zwischen 22 399 und 92 624 liegen.
Die bisherigen Ergebnisse wurden von den jeweiligen Präsidenten der Klinischen Zentren erläutert, so gab Dr. Ervin Berényi von der Universität Debrecen, Dr. Csaba Lengyel von Universität Szeged; Dr. Andor Sebestyén von Universität Pécs und Dr. Attila Szabó von der Semmelweis Universität eine kurze Präsentation.
Als Abschluss seiner Präsentation bedankte sich Dr. Béla Merkely Rektor für bisherige Kooperation bei allen – bei den Bewohnern, bei Bürgermeistern, Notaren, beim Nationalen Rettungsdienst Ungarn; beim Nationalen Zentrum für Volksgesundheit für die Screening-Busse; bei der Polizei, den Mitarbeitern des Ungarischen Wasserrettungsdienstes, den Vertretern der örtlichen und Landesmedienanstalten. Er sprach auch darüber, dass die Untersuchungsreihe mit Hilfe von beinahe 1500 Ärzten, Pflegekräften, Assistenten, medizinischen Studenten, Doktoranden verwirklicht werden kann.
Weiterhin sprach Dr. Béla Merkely auch über Folgendes: Aus Ergebnissen der Tests, die nicht zu dieser repräsentativen Untersuchungsreihe gehören, ist sichtbar, dass die frühzeitig eingeführten Beschränkungsmaßnahmen wirksam waren, eine Masseninfizierung trat nicht auf; es gibt aber auch keine Herdenimmunität und die Infektionen in Institutionen machen den signifikanten Teil der positiven Fällen aus. Es kann mit der Lockerung gestartet werden, die entsprechende Kontrolle ist aber unbedingt nötig – erklärte er. Gerade deshalb ist die repräsentative landesweite epidemiologische Querschnittsuntersuchung nötig, die ein genaues Bild über Ausgangszustand geben kann, wo die Lockerung beginnt.
Ziel des H-UNCOVER landesweiten repräsentativen Untersuchung ist, um ein genaues Bild über Verbreitung der Epidemie, über die wahre Anzahl, Dynamik der Infizierten und Durchinfizierten bekommen zu können. An der landesweites Testreihe, die bis zum 15. Mai dauert, werden mit Hilfe des Zentralen Statistikbüro Ungarns 17 778 ausgewählten Personen über 14 Jahre vom ganzen Gebiet Ungarns eingeladen. Wichtiger Gesichtspunkt der Auswahl war, damit das Ergebnis für alle ungarische Regionen und Alter repräsentativ ist. Die Bevölkerungsteilnahme an den Tests ist freiwillig und kostenfrei; die Teilnehmer – die repräsentativ und zufallsmäßig aufgrund KSH-Angaben eingeladen wurden – haben aber eine Riesenverantwortung dabei. Sie vertreten nicht nur sich selbst und ihre Familie, sondern weitere 500 ungarische Landsgenossen pro Person. Eine Person muss nur einmal an der Untersuchung erscheinen, die aus einem PCR-Test, einer Blutabnahme und dem Ausfüllen eines Fragebogens besteht.
Der größte Teil der Probeentnehmen wird von den Mitarbeitern der vier ungarischen medizinischen Universitäten gemacht, die Hälfte der Untersuchungen wird von der Semmelweis Universität durchgeführt. Die Durchführung der Tests wird von Mitarbeitern des Rettungsdiensten und des Wasserrettungsdienstes auch unterstützt. Über das positive Ergebnis werden die Betroffenen in 24-48 Stunden benachrichtigt. Wenn der Test negativ ist, wird die Person keine Nachricht erhalten, das Ergebnis kann durch elektronisches Kundenportal in EESZT oder mit Hilfe des Hausarztes erfahren werden. Wenn jemand ein positives Ergebnis hat, werden auch seine Kontakte getestet.
Die Mitarbeiter der Universität suchen in erster Linie die Leute über 65 Jahre und die chronischen Patienten in ihrem Heim auf. Weiterhin erklärten sie sich auch bereit, dass sie im Schlussspurt den Kreis erweitern und die Personen auch besuchen, die doch nicht zum Kontrollpunkt gehen können.
Die Teilnahme an Untersuchung ist völlig sicher, die Termine wurden so organisiert, damit die Testpersonen nicht im gleichen Raum mit anderen zusammen warten müssen. Eine freiwillige Anmeldung zur Untersuchung ist nicht möglich, es werden aber später noch solche Untersuchungen im Rahmen H-UNCOVER- Forschung organisiert.
Pálma Dobozi
Photo: Attila Kovács – Semmelweis Universität
Übersetzung: Judit Szlovák