Dr. Walter Klepetko war an der Klinik für Thoraxchirurgie der Semmelweis Universität, am Standort des ungarischen Nationalen Onkologischen Instituts (OOI) zu Gast, wo im Dezember 2015 die erste ungarische Lungentransplantation stattgefunden hat.
Dr. Klepetko ist Leiter der Klinischen Abteilung für Thoraxchirurgie der Medizinischen Universität Wien und leitet zugleich das Lungentransplantationsprogramm des AKH Wien. Die ungarischen Patienten wurden bisher in dieser Klinik operiert, und auch das ungarische Team hat sich hier für die erste Budapester Transplantation vorbereitet. Prof. Klepetko wurde von Dr. György Lang, Direktor der Klinik für Thoraxchirurgie der Semmelweis Universität/OOI, sowie von Dr. Ferenc Rényi-Vámos, Leiter der Abteilung für Thoraxchirurgie an der OOI empfangen.
Im Interview mit unserer Homepage verriet Dr. Klepetko, vorher mehrmals die ungarische Klinik besucht zu haben, diesmal habe er aber erhebliche Entwicklungen in der Infrastruktur festgestellt. Nach seiner Ansicht bietet die enge Zusammenarbeit des ungarischen Onkologischen Instituts und der Semmelweis Universität für den Ausbau des ungarischen Lungentransplantationsprogramms eine sichere Basis und einen guten Ausgangspunkt. Garantie hierfür ist das infrastrukturell exzellent ausgestattete Gebäude des OOI und die langjährige Erfahrung und fachliche Expertise der Semmelweis Universität in der Organtransplantation.
Dr. Walter Klepetko wies darauf hin, dass in den letzten 10 Jahren mehr als 30 ungarische Fachläute (Chirurgen, Anästhesiologen, Pulmonologen, Pathologen, Koordinatoren, medizinische Fachkräfte und Psychotherapeuten) an der AKH Wien über die Lungentransplantation Kenntnisse erworben haben.
Namentlich erwähnte er die Pulmonologin Dr. Krisztina Czebe, die in den vergangenen 15 Jahren für die Versorgung der ungarischen Lungentransplantationspatienten verantwortlich war, sowie Dr. Ferenc Rényi-Vámos, der als Chirurg auch selber mehrmals in Lungentransplantationen beteiligt war. Außerdem ist ihm auch die Sicherung der zur Transplantation nötigen Infrastruktur in der Budapester Thoraxklinik in großem Teil zu verdanken.
Das Lungentransplantationzentrum an der Abteilung für Thoraxchirurgie zählt mit bisher über 1000 durchgeführten Lungentransplantationen zu den größten Zentren der Welt. In den letzten zwei Jahrzehnten hat sie sich als eine Schnittstelle für internationale Kollaborationen etabliert; neben Ungarn haben auch Tschechien und Estland ihr eigenes Transplantationsprogramm mit Wiener Unterstützung starten können.
In Bezug zu Ungarn bleibt der Kontakt mit dem AKH Wien weiterhin erhalten, da komplexe Fälle wie Kinder oder Patienten mit pulmonaler Hypertension nach wie vor in Wien operiert werden.
Pálma Dobozi
Photo: Gábor Ancsin
Übersetzt von Marica Wild