Als neuer Prorektor für Wissenschaften hält Dr. György Bagdy die Verstärkung und Verbesserung der zentralen Anlagen, besonders der Imaging-Technologie, für seine wichtigste Aufgabe. Nach seiner Meinung kann akademische und wissenschaftliche Entwicklung mithilfe der Verbesserung der in der Bildung angewendeten Infrastruktur, von hochqualitativen Forschungen sowie durch die EU finanzierten individuellen Forschungsprojekten erreicht werden. Dr. György Bagdy, Professor für Pharmazie, hält es für eine Ehre, das Prorektorenamt innehaben zu können, was er auf die ausgezeichneten wissenschaftlichen Tätigkeiten der Fakultät für Pharmazie zurückführt.
Obwohl er eigentlich Biologe werden wollte, entschied sich Dr. Bagdy im letzten Moment doch für eine Laufbahn als Pharmazeut. Hier umfasst die Ausbildung mehrere Fachbereiche, so dass er professionell zahlreiche Möglichkeiten – auch in der Forschung – wahrnahm. Nach der Universität arbeitete er bis 2007 in einem Diagnostischen Labor des ungarischen Nationalen Instituts für Psychiatrie und Neurologie. Neben der Forschung nahm er hier auch aktiv in der Krankenversorgung teil. Inzwischen verbrachte er auch fünf Jahre in den USA, wo er sich mit der Translationsforschung vertraut machte. Er studierte die Wirkstoffe von Arzneimitteln in Tierversuchen sowie in vitro Rezeptorbindung. Unter anderem war er auch in Kliniken tätig, wo er in die Erstellung von Protokollen involviert war. Seine Forschungen befassen sich bis heute mit dem Thema Psychiatrie – unter anderem erforscht Dr. Bagdy mit seinem Team die Gründe der Depression und arbeitet an der Identifizierung von neuen medikamentösen Zielen. Im weiteren Bereich beschäftigt sich Dr. Bagdy mit Gen-Umwelt- und Gen-Gen-Interaktionen sowie Komorbidität.
Dr. György Bagdy fühlt sich geehrt, als Prorektor tätig zu sein, wobei er diese Leistung auch der hervorragenden wissenschaftlichen Aktivität der Fakultät für Pharmazie zuspricht – an der ganzen Universität ist die Forschungsarbeit hier am intensivsten. „Die wissenschaftliche Leistung der Semmelweis Universität ist sowohl innerhalb Ungarns als auch in ganz Mitteleuropa hervorragend. Das zeigt sich auch in den internationalen Rankings, in denen wissenschaftliche Aktivitäten eine wesentliche Rolle spielen.“ – so Dr. Bagdy. In den letzten 2-3 Jahren konnte die Semmelweis Universität hier große Entwicklungen verbuchen, dank der Verbesserung der Datenerhebung, was ein besonderes Ziel von Dr. Mária Judit Molnár, Prorektor Bagdy’s Vorgängerin war.
Aufgrund der ungleichen Verteilung der EU-Gelder innerhalb Ungarns ist die Region Budapest in letzter Zeit kurz gekommen – ein Umstand, den auch die Semmelweis Universität zu spüren bekam. Eine mögliche Lösung hierzu wäre, wenn die Forscher sich individuell für EU-Subventionen bewerben würden. „Unser Ziel ist es, unsere Forscher in diesem Prozess zu unterstützen” – betonte Prorektor Bagdy.
„Die Forschungsaktivität ist das Kronjuwel der Semmelweis Universität. Sie stellt einen zentralen Wert dar und ist zugleich eine solide Basis für sowohl Bildung als auch Heilung. Um die Qualität der Forschungen weiter zu entwickeln, werden international exzellente wissenschaftliche Leistungen dank eines neu einzuführenden Systems weiter unterstützt“ – kündigte der Prorektor an.
Als besonders wichtig hält Dr. Bagdy auch das Feld der molekularen Pathologie, es existiert aber auch eine große Nachfrage nach der Identifizierung von molekularen Markern in der Therapie von verschiedenen medizinischen Feldern. Obwohl heutzutage translationale Forschungen bei den Zuschussfinanzierungen bevorzugt werden, müssen Basisforschungen ebenso angeregt werden, oft sind es nämlich die banalsten Zusammenhänge, die sich später als grundlegende Entdeckungen erweisen.
Auch ist es wichtig, die prominenten Wissenschaftler unserer Universität zu schätzen und anzuerkennen. Wenn unsere Forscher international anerkannte Leistungen hervorbringen, ist es unsere Pflicht, ihre jeweilige Forschungsrichtung zu unterstützen – erklärte Prorektor Bagdy. Glücklicherweise nehmen derzeit mehrere Forschungsgruppen in solchen Projekten teil, etwa das Lendület/Momentum-Programm der Ungarischen Akademie für Wissenschaften oder das ungarische Hirnforschungsprogramm.
Der Prorektor erklärte auch, dass ohne die Entwicklung der Infrastruktur es unmöglich ist, die Forschungsanlagen auf modernsten Stand zu halten – geschweige denn zu entwickeln. Eben deshalb ist es wichtig, die zentralen Anlagen der Universität verstärkt zu entwickeln und den Zugriff der Forscher auf die hochwertigen Geräte zu regulieren. „Da in den letzten Jahren alle Bereiche der Bildgebung eine große Entwicklung durchgemacht haben, konzentriert sich nun die Universität auf die Modernisierung der Imaging-Infrastruktur – verriet Dr. György Bagdy.
Der Entwicklungsplan, der auf die dreifache Mission der Semmelweis Universität von Bildung, Heilung und Forschung gerichtet ist, sollte sich deshalb auch gesondert auf die Forschungstätigkeiten konzentrieren – betonte Prorektor Bagdy. „Dazu bieten die große Anzahl von Patienten und der ausgezeichnete professionelle Hintergrund, bewährte Traditionen und unsere innovative Herangehensweise exzellente Voraussetzungen.
Pálma Dobozi
Photo: Attila Kovács, Semmelweis Universität
Übersetzt von Marica Wild