Bis Ende Dezember soll jede Klinik ein Stabilisierungs- und Entwicklungsprogramm mithilfe des Klinischen Zentrums erarbeiten. Das neue siebenköpfige Präsidium des Klinischen Zentrums wird deshalb jede Klinik einzeln besuchen – erklärte Dr. Béla Merkely, Prorektor für klinische Angelegenheiten, Präsident des Klinischen Zentrums und Direktor des Kardiovaskulären Zentrums. Die neu überarbeitete Betriebsordnung des Klinischen Zentrums ermöglicht es nun, dass der Prorektor für klinische Angelegenheiten die operative Leitung und Organisierung der Krankenpflege übernimmt.
Für Dr. Béla Merkely sind Progressivität und Akutversorgung die wichtigsten Schlüsselfaktoren der Krankenpflege. Priorität des Klinischen Zentrums ist, dass jede Uniklinik Versorgung von höchster Qualität anbietet. „Das Ziel ist, stabile, verlässliche und progressive Kliniken aufzustellen, die mit einem professionellen und fachkundigen Team fortwährend auf höchstem Niveau arbeiten.“ Kliniken und Abteilungen sollen seiner Ansicht nach wettbewerbsfähig gestaltet werden.
Der neue Präsident ist der Ansicht, dass statt einer poliklinischen Struktur vielmehr der Ausbau eines Netzwerks von Spezialkliniken Realität hat. An der Universität soll jedes Spezialfeld vertreten werden, um umfassende ärztliche Ausbildung gewährleisten zu können. Jede Klinik soll über einen speziellen Fachbereich verfügen, um nicht nur in regionaler Hinsicht, sondern auch auf ländlicher Ebene Dienstleistungen der Spitzenqualität anbieten zu können.
Dr. Béla Merkely berichtete, dass als neues Gremium ein Klinikumsvorstand gegründet wurde, dessen Mitglieder vom Präsidenten ernannt und vom Rektor gutgeheißen werden. Der Vorstand besteht aus sieben Mitgliedern, wovon der Direktor der Klinik für Anästhesie und Intensivtherapie und der Chefapotheker der Universität ordentliche Mitglieder sind. Die weiteren Mitglieder kommen aus den Dekanaten bzw. der Leitung verschiedener Unikliniken. Weiters wurde auch ein Beirat des Klinischen Zentrums aufgestellt, welcher den Vorstand bei der Vorführung neuer Vorschläge an den Kanzler und den Dekanen unterstützt. Die Leitung des Klinischen Zentrums wir von Rektor sowie Kanzler gleichermaßen überwacht.
Der Vorstand wird jede einzelne Klinik besuchen und Portfolio, Ausgaben, Einnahmen prüfen sowie über nötige strukturelle Anpassungen beraten. Dr. Béla Merkely hob hervor, dass bis Jahresende das Stabilisations- und Entwicklungsprogramm für jede Klinik erstellt werden muss, damit ein klares Bild darüber entsteht, wie die Krankenpflege der Semmelweis Universität kosteneffizient, und zugleich entsprechend der Bedürfnisse der Patienten und auf höchstmöglichem Niveau ermöglicht werden kann. „Ich bin überzeugt, dass die Rationalisierung und die strukturellen Anpassungen ihr Ziel erreichen werden und eine Entwicklung der Semmelweis Universität und deren Kliniken folgen wird” – so Dr. Merkely.
Ein gut funktionierendes Netzwerk der Kliniken ist als Voraussetzung der hochkarätigen Ausbildung unumgänglich, da in der Ärztebildung die praktische Ausbildung immer mehr an Bedeutung gewinnt – betonte Präsident Merkely. Damit die Kliniken als Ausbildungsstätten für Medizinstudenten funktionieren können, ist eine Kapazitätserweiterung unbedingt nötig.
Weiters muss an der Semmelweis Universität jede Dienstleistung erreichbar gemacht werden. So können etwa separate Abteilungen für Traumatologie und Notfallaufnahme dank des Korányi-Projektes demnächst eröffnet werden. Ebenso wichtig wäre die Gründung einer zentralisierten und effizienten Abteilung für Onkologie – meint Dr. Merkely.
Bezüglich Haushaltsangelegenheiten sieht Dr. Béla Merkely die Lösung nicht unbedingt in der Kürzung der Kosten, sondern vielmehr in der Rationalisierung und Optimierung der Ausgaben und Einnahmen. Kosteneffizienz könne in erster Linie durch strukturelle Änderungen und durch die Verfolgung von potentiellen Einnahmequellen realisiert werden. Für ein gutes Management des Klinischen Zentrums soll vor allem koordinierte Teamarbeit sorgen. Dabei sollen die Interessen des gesamten Klinikums einheitlich vertreten werden, indem alle Maßnahmen flexibel der aktuellen Lage angepasst werden.
Pálma Dobozi
Photo: Gábor Ancsin
Übersetzt von Marica Wild