Rektor Dr. Ágoston Szél wurde von Staatspräsidenten János Áder am 1. Juli 2015 für weitere 3 Jahre mit der Führung der Semmelweis Universität beauftragt. In den vergangenen 3 Jahren wurden die Grundlagen dazu geschaffen, was nun in der neuen Amtszeit des Rektors aufgebaut werden soll – und zwar anhand der Leitprinzipien der neuen Hochschulstrategie. Die neue Amtszeit brach mit einem neuen Prorektorenteam und einem neu definierten Organisationssystem im Uniklinikum an.
Im Interview mit unserer Homepage sprach Prof. Szél seinem früheren Prorektorenteam seinen Dank aus, dass seine Kollegen in den vergangenen Jahren ihm stets mit Rat und Tat zur Seite standen. Wegen neuartigen Herausforderungen wurde für die neue Amtszeit ein neues Prorektorenteam aufgestellt. Neben der Aufgabenteilung nach Fachbereichen gewinnt nun auch die Teamarbeit an besondere Bedeutung. Das neue Team besteht aus Dr. Ferenc Bánhidy, Prorektor für allgemeine Angelegenheiten, Dr. György Bagdy, Prorektor für Wissenschaften, Dr. Péter Hermann, Prorektor für Bildung und Dr. Béla Merkely, Prorektor für klinische Angelegenheiten.
Als wichtige Änderung der Organisationsstruktur wird die Leitung des Klinikenzentrums ab jetzt von Dr. Béla Merkely versehen. Unter seiner Leitung soll eine schnelle Reaktion auf akute Probleme und die professionelle Handhabung der täglichen Aufgaben des Klinikums ermöglicht werden – erklärte der Rektor.
Die Ernennung des Kanzlers im letzten Jahr brachte eine Reihe von strukturellen Änderungen mit sich. So wurden zahlreiche administrative, juristische, organisatorische und wirtschaftliche Ausgaben, die bisher vom Rektor versehen wurden, vom Kanzler übernommen. Rektor Szél hält eine reibungslose Zusammenarbeit mit Kanzler Károly Szász für unverzichtbar. Grundlegend sei, dass das traditionelle Credo, die Aufgaben, Rolle und Bedeutung der Universität erhalten bleibt, und dabei auch der Kanzler seine Aufgaben ausüben kann.
In der Bildung ist das wichtigste Ziel der nächsten Jahre, eine Erhöhung der Anzahl der ausländischen Studenten zu erzielen. Dies ist auch im Einklang mit der Strategie des Staatssekretariats für Hochschulbildung. Dementsprechend würde der ungarische Staat ein Programm zur Erhöhung der Anzahl ausländischer Medizinstudenten mitfinanzieren. Rektor Szél hob hervor, dass bereits schon jetzt 6-7-mal so viele Studenten sich für die englisch- und deutschsprachigen Ausbildungsprogramme bewerben, wie es die Kapazität ansonsten erlaubt. Um aber diese Kapazität erweitern zu können, müssten räumliche Infrastruktur, Fachpersonal und praktische Übungsräume zur Verfügung gestellt werden. Über letzteres könnte man mit anderen Budapester Kliniken verhandeln; Dozenten wiederum könnten durch Gehaltserhöhungen und Weiterbildungen gewonnen werden.
Auf Muster des Asklepios Campus Hamburg sollen auch weitere externe Ausbildungsprogramme in ausländischen Instituten eingeführt werden. Momentan gibt es Anfragen für solche Kooperationen, die sich alle noch in der Verhandlungsphase befinden. Rektor Szél nannte auch die Erhöhung der Anzahl der Studenten im deutschsprachigen Programm für Pharmazie als strategisches Ziel. Hinsichtlich der Bildung sind weitere Ziele die Entwicklung von Simulationslaboren und Skill Labs, sowie technischer Infrastruktur. Der Anteil der praktischen Ausbildung muss mit jedem Mittel erhöht werden – setzte Rektor Szél hinzu.
In der Forschung sollen Innovationsaktivität und Unternehmungslust angetrieben werden. Auch soll die Infrastruktur entwickelt werden. Dr. Ágoston Szél berichtete auch darüber, dass im Rahmen des Korányi-Projektes das Zentrale Krankenversorgungsgebäude bereits in der ersten Hälfte des Rekrorenzyklus voll funktionsfähig sein wird. Somit wird ein hochmodernes Krankenversorgungszentrum von europäischem Niveau eröffnet, und die Semmelweis Universität tritt in die Reihe der Krankenhäuser mit 24-Stunden-Dienst bei – erläuterte Dr. Ágoston Szél.
Pálma Dobozi
Photo: Attila Kovács – Semmelweis Universität
Übersetzt von Marica Wild