Die Semmelweis Universität und Aserbaidschan haben im Juni Verhandlungen über die Einführung eines gemeinsamen Medizinstudiums in Baku begonnen. Das Grenzen überschreitende Medizinprogramm wird von den Regierungen beider Staaten unterstützt.
Auf Einladung des Aserbaidschanischen Bildungsministeriums waren Rektor Dr. Ágoston Szél und Dr. Marcel Pop, Direktor für Internationale Beziehungen, am 16-18. Juni in Baku zu Gast. Während ihres Besuches trafen sie sich mit Kultusminister Mikayil Jabbarov, Gesundheitsminister Ogtay Shiraliyev und Erika Tóth, Gesandten der Ungarischen Botschaft. Die Delegation besuchte auch die Kliniken der Medizinischen Universität von Aserbaidschan, wo sie von Rektor Ahliman Amiraslanov empfangen wurden.
Während der Besprechungen betonte der Kultusminister die Wichtigkeit der Entwicklung der Bildungspartnerschaften mit Ungarn, besonders im Bereich der Biomedizin. Minister Jabbarov erhofft von dieser Partnerschaft die Reform des aserbaidschanischen Bildungssystems. Rektor Ágoston Szél betonte die Wichtigkeit dieser Partnerschaft, wies aber gleichzeitig darauf hin, dass die konkreten Schritte der Verwirklichung noch bestimmt werden müssen. Um die effizienteste Form der Kooperation zu finden, müssen zuallererst die lokalen Gegebenheiten von Infrastruktur und Humanressourcen erschlossen werden.
Dementsprechend besuchte die ungarische Delegation auch die Kliniken der Medizinischen Universität Aserbaidschans. Die dortigen modernen und gut ausgestatteten Einrichtungen (so etwa die Übungsräume und Ausstattungen der Zahnmedizinischen Klinik) wiesen gute infrastrukturelle Voraussetzungen für das gemeinsame Medizinprogramm auf. Die Medizinische Universität Aserbaidschans verfügt über 4 Kliniken – Zahnmedizin, Chirurgie, Onkologie sowie eine Poliklinik. Die medizinische Ausbildung wird auf gleich drei Unterrichtssprachen (aserbaidschanisch, russisch, englisch) angeboten – eine gute Basis für weitere Partnerschaften.
Mit Gesundheitsminister Ogtay Shiraliyev wurden die verschiedenen Kooperationsmöglichkeiten in der medizinischen Ausbildung diekutiert. Unter anderem wurde auch erwähnt, in Rahmen eines Stipendienprogramms Studenten in größerer Zahl nach Ungarn für eine vollständige Ausbildung zu schicken. Mit staaticher Unterstützung wäre auch ein Austausch von Dozenten möglich. Eine weitere Möglichkeit wäre, den vorklinischen Teil der Ausbildung in Budapest, das Klinikum wiederung in Baku zu absolvieren.
Rektor Dr. Ágoston Szél und Minister Shiraliyev waren sich darüber einig, dass die beste Möglichkeit eine sechjährige Gesamtausbildung in Baku wäre, diese aber zugleich am schwierigsten zu verwirklichen ist. Rektor Szél versicherte, dass die Semmelweis Universität auf jede Kooperation bereit ist, betonte aber die Wichtigkeit von weitläufigen und gut vorbereiteten Akkreditationsprozessen, die mit der Verwirklichung eines externen Medizinkurses einhergehen.
Die weiteren Details sollen mithilfe von kleineren Arbeitsgruppen und weiteren Treffen konkretisiert werden. Parallel wird eine Absichtserklärung zur Formalisierung der Partnerschaft vorbereitet.
Pálma Dobozi
Übersetzt von Marica Wild
Photos: Direktorat für Internationale Beziehungen