Ein Kompetenzzentrum für Molekulare Medizin kann im Rahmen des Projektes „Horizont 2020“ in Ungarn zustande kommen. Gewinner der Ausschreibung des sog. Teaming-Programms ist das gemeinsame Konsortium der Semmelweis Universität, der Universität Szeged, der Universität Debrecen, dem Biologischen Forschungszentrum Szeged und dem Europäischen Laboratorium für Molekularbiologie (EMBL) Heidelberg geworden. Die Teilnahme des Konsortiums in der Ausschreibung „Creating The Hungarian Centre of Excellence for Molecular Medicine” (HU-MOLMEDEX) wurde von der Ungarischen Behörde für Forschung, Entwicklung und Innovation (NIH) koordiniert. Mit dem Gewinn der Ausschreibung geht ein Projektbudget von über 150 Millionen Forint einher.
Die Gewinner der ersten Etappe erhalten eine Unterstützung von 200-500.000 Euro für die Ausarbeitung des Strategieplanes, anhand dessen die Aufstellung der Kompetenzzentren vorbereitet werden soll. Das Projekt HU-MOLMEDEX hat dafür fast die maximale Summe, 496 860 Euro erhalten. Als Konsortiumsmitglied fällt der Semmelweis Universität davon 69 000 Euro zu, ohne dazu eigene Ressourcen bereitstellen zu müssen.
Grundlegendes Ziel der Teaming-Ausschreibung ist die Unterstützung von Projekten, die –zur Stärkung des Forschungspotentials –verschiedene Forschungszentren in ein Kompetenzzentrum integrieren. Eben so ein Kompetenzzentrum der molekularen Medizin soll jetzt in Ungarn verwirklicht werden, mit tatkräftiger Unterstützung der hierbei erfahrenen EMBL. Zusammen soll ein translationales Projekt vorbereitet werden, das die klinische Anwendung der wissenschaftlichen Ergebnisse in der molekularen Medizin ermöglicht. Das Ziel ist neben dem Ausbau neuer wissenschaftlicher Netzwerke auch die Nutzung von Vermarktungsmöglichkeiten, die Erzielung von intensivem Technologietransfer, sowie die Gründung von gemeinsamen PhD-Programmen und Trainings in der klinischen Forschung.
Innerhalb der Teaming-Ausschreibung sind insgesamt 169 Bewerbungen eingereicht worden. Zwischen denen wurden 9 Projektvorschläge von ungarischen Institutionen koordiniert. Drei von ihnen haben so insgesamt mehr als 1,3 Millionen Euro Unterstützung erworben; mit einer Erfolgsrate von 33,3% ist Ungarn also eines der erfolgreichsten Länder des Teaming-Programmes – so die Bewertung der Ungarischen Behörde für Forschung, Entwicklung und Innovation. In der zweiten Phase des Teaming-Projektes werden die schon erstellten Strategiepläne bewertet. Die besten Bewerber können zur Umsetzung ihrer Projektpläne weitere 15-20 Millionen Euro Unterstützung erwerben.
Für die Semmelweis Universität ist das gute Ergebnis der ersten Phase ein großer Erfolg. Von den 169 eingereichten Bewerbungen hat die Europäische Kommission 31 Projektvorschläge auserwählt, von denen nur 8 Bewerbungen Medizin- und Lebenswissenschaften betreffen.
Pálma Dobozi
Übersetzt von Marica Wild