Die Semmelweis Universität war Teilnehmerin des ersten vietnamesisch-ungarischen Rektorentreffens, das im Rahmen des Vietnam-Besuches von Staatspräsident János Áder Ende November organisiert wurde. In den Sektionen nach der Plenarsitzung hielt Rektor Dr. Ágoston Szél eine Präsentation über die medizinische Ausbildung in Ungarn und informierte über die Regeln der Akkreditierung der hier erworbenen Diplome. In ihrer darauffolgenden Präsentation stellte Vizerektorin Prof. Dr. Mária Judit Molnár die Semmelweis Universität vor und verriet Details über bisherige Kooperationsvereinbarungen mit Vietnamesischen Institutionen.
„Zur Stärkung unserer Beziehungen im Feld der Bildung wird die Anzahl der Stipendien zum Studium in Ungarn für Vietnamesische Studenten ab dem nächsten Jahr verdoppelt” – erklärte Staatspräsident János Áder an der Eröffnung der ersten Vietnamesisch-Ungarischen Rektorenkonferenz. Am Treffen in Hanoi nahmen Leiter von 16 ungarischen und etwa 50 vietnamesischen Hochschulen teil. Ziel ist die Wiederbelebung der Beziehungen zwischen den Hochschulen der zwei Länder und die Ergründung von neuen Kooperationsmöglichkeiten. Von den teilnehmenden ungarischen Institutionen haben die Semmelweis Universität, die Universität Pécs und das Ungarische Institut für Onkologie das Feld der Medizin vertreten.
Bei seiner Präsentation über die medizinische Ausbildung in Ungarn betonte Rektor Ágoston Szél, dass die Medizinerausbildung in Ungarn mit ihrer 245 Jahre alten Tradition einen außergewöhnlichen Ruf hat. Die ungarische Ausbildung von Fachkräften der Medizin, Zahnmedizin, Pharmazie und Gesundheitswesen sowie von Gesundheitsmanagern ist weltberühmt und unter ausländischen Studenten sehr gefragt.
Vizerektorin Dr. Mária Judit Molnár stellte die Semmelweis Universität und deren Beziehungen zu Vietnam vor. Dabei wies sie darauf hin, dass die Semmelweis Universität seit einem Jahrzehnt Beziehungen zu Vietnamesischen Partnern unterhält und bis jetzt schriftliche Vereinbarungen mit acht unterschiedlichen Institutionen in Vietnam über eine Zusammenarbeit getroffen wurden. Die Semmelweis Universität hat mehrmals Verhandlungen mit staatlichen und Hochschulleitern aus Vietnam abgewickelt, u.a. über die Reformen bzgl. des vietnamesischen Gesundheitswesens und der obligatorischen Ärzteweiterbildung.
Nach dem Besuch erklärte Vizerektorin Molnár: Es konnte seitens Vietnam ein hohes Interesse an Bachelor- und PhD-Programmen der Medizinischen Biologie und Gesundheitswissenschaften sowie postgradualen Weiterbildungen verzeichnet werden. Während der zweiseitigen Diskussionen nach dem Plenarprogramm gab es viele Fragen über die Bildungsangebote der Semmelweis Universität. Mit drei vietnamesischen Instituten fand außerdem ein intensiver Austausch statt: Die Universität Ho Chi Minh City sucht insbesondere auf dem Feld von Molekularbiologischen Forschungen Kontakt mit der Semmelweis Universität. Mit dieser Hochschule ist zwar früher bereits eine Abschlusserklärung signiert worden, diese muss jedoch noch mit Inhalt gefüllt werden.
Die Hue University of Medicine and Pharmacy ist neben den klassischen Mobilitätsprogrammen für Studenten und Dozenten besonders in gemeinsamen Weiterbildungsprogrammen für Fachärzte in Zusammenarbeit mit der Semmelweis Universität interessiert. Die Medizinische Universität Hanoi erkundigte sich neben der Ausbildung von Ärzten und Krankenpflegern besonders über die Gesundheitsmanager-Ausbildung und die Möglichkeit eines gemeinsamen PhD-Programms.
Die Unterzeichnung der letzten Absichtserklärung der Semmelweis Universität mit einer vietnamesischen Institution fand Mitte November dieses Jahres statt, als mit der Nationalen Vereinigung Vietnamesischer Augenärzte ein Abkommen über ein gemeinsames Weiterbildungsprogramm abgeschlossen wurde. Dr. Zoltán Zsolt Nagy, Direktor der Klinik für Augenheilkunde der Semmelweis Universität (zugleich auch Dekan der Fakultät für Gesundheitswissenschaften) und Dr. Marcel Pop, Direktor für Internationale Beziehungen, sind damals zur Unterzeichnung in die vietnamesische Hauptstadt gereist. Sie haben auch an der dortigen europäischen Hochschulmesse teilgenommen und haben mit weiteren Institutionen der Krankenversorgung über eine mögliche zukünftige Zusammenarbeit verhandelt.
Pálma Dobozi
Photo: MTI –