Der Semmelweis Universität steht ein entscheidendes Jahr bevor – meinte Vizerektor Dr. János Gál. Vor Kurzem noch Vizerektor für Allgemeine und Klinische Angelegenheiten, übergab er ab Anfang Juli die Leitung der allgemeinen Aufgaben an seinen Kollegen Dr. József Tímár. Nunmehr ausschließlich für klinische Angelegenheiten zuständig, sieht er den erfolgreichen Abschluss des Korányi-Projektes als wichtigste Aufgabe der nächsten Zeit.
Nach Dr. János Gál hat sich die Bewertung und die Stabilität der Semmelweis Universität in den letzten zwei Jahren, seitdem die neue Leitung ihre Arbeit begonnen hat, deutlich gebessert und gestärkt. Die Kooperationsfähigkeit und Flexibilität der Institution hat sich eindeutig entwickelt –erklärte der Vizerektor und fügte hinzu: Dies bekräftigen auch die internationalen und nationalen Zusammenarbeitserklärungen, die dieses Jahr unterzeichnet worden sind. Ein zentrales Element der neuen Philosophie ist Proaktivität – das zeigt sich am deutlichsten im Korányi-Projekt. „Die Abwicklung des Projektes geht auch inmitten finanzieller Schwierigkeiten stetig weiter. Die Universität hat gezeigt, dass sie – mit Wahrung des Grundkonzeptes – fähig ist, flexible Änderungen einzuleiten und immer neue fachliche Alternativen anzubieten. Das zeigt unsere Professionalität sowie Kompromissfähigkeit – dank aller, die in diesem Projekt mitwirken, von der Klinikleitung bis hin zum Rektor.”
Hinsichtlich Klinikum und Bildung erwähnte der Vizerektor unter den wichtigsten Ereignissen des letzten Jahres die Gründung der Klinik für Thoraxchirurgie sowie die Umqualifizierung des Uzsoki-Krankenhauses zum Lehrkrankenhaus. Auch ist die Zusammenarbeit mit dem Honvéd-Krankenhaus erweitert worden. Die Stärke dieser Kooperationen liegt darin, dass wir uns inzwischen laufend entwickeln – so Dr. Gál. Mit Stolz hob der Vizerektor auch hervor, dass die Krankenpflege in den Universitätskliniken auf weiterhin hohem Niveau liegt, und die Universität jedes neue Problem trotz immer schwierigere Verhältnissen und wachsenden Erwartungen bewältigen kann.
Auf den Vorschlag von Dr. Gál wurde eine neue Position in der Klinikleitung eingeführt, nämlich die des Ärztlichen Generaldirektors. Die klinische Vertretung muss sich innerhalb der Universität in sowohl Rang als auch Position stärken – das ist auch „nach Außen hin” äußerst wichtig – so der Vizerektor. Den Inhaber dieser neuen Position, Dr. Csaba Hermann, hält er für einen hervorragenden und erfahrenen Fachmann. „Dr. Hermann wird nun die Interessen der gesamten Universität anstatt den der einzelnen Kliniken vertreten müssen. Als Mitglied der Universitätsleitung geriet ich selber auch oft in die Lage, entgegen der einen oder anderen Universitätsklinik handeln zu müssen. Das ist eine schwere Aufgabe, ich bin aber sicher, dass Dr. Hermann diese meistern wird” – äußerte sich Dr. Gál und fuhr fort: Sicherlich wird es aufgrund der neuen Position auch operative Änderungen in der Universitätsstrukturen geben, um schneller und flexibler reagieren zu können. Die jeweiligen Klinikleitungen seien aber sehr konstruktiv und kooperativ.
Dr. János Gál kümmerte sich in den vergangenen Jahren als Vizerektor nicht nur um klinische, sondern auch um allgemeine Angelegenheiten. Aufgrund seiner sich vermehrenden Aufgaben übernahm Dr. József Tímár die Aufgaben des allgemeinen Managements. Neben der Aufsicht des Korányi-Projektes gehören zu den Aufgaben Dr. Gáls u.a. die Koordinierung der Zusammenarbeit der Semmelweis Universität und der Universität für Öffentliche Dienste; die Kontaktpflege und Kooperation mit der NATO; den Ausbau des neuen Lehrstuhls für Medizin im Bereich Militär, Katastrophendienst und Gendarmerie; der Ausbau des Notversorgungssystems bzw. die Pflege der anhand dieser Arbeit geknüpften internationalen Kontakte.
Für Dr. Gál ist derzeit die Fertigstellung des Korányi-Projektes von höchster Priorität. Er wies darauf hin, dass die operative Organisierung des demnächst fertigzustellenden Notfallzentrums in den nächsten Monaten festgelegt wird. „Das Gebäude ist schon fertig, nun soll es mit Inhalt gefüllt werden. Das ist eine riesige Aufgabe, die auch ihre Herausforderungen und Tücken hat. Diese neue Einrichtung soll für unsere Patienten eine Versorgung von höchstem Niveau ermöglichen – um das zu verwirklichen, ist für die gesamte Universität intensive Kooperation gefragt” – meinte der Vizerektor.
Eine weitere grundlegende Änderung im Leben der Semmelweis Universität sieht er darin, dass wie an jeder Hochschule, ab Herbst auch hier das Amt des Universitätskanzlers eingeführt wird. Laut Dr. Gál ist die korrekte und enge Zusammenarbeit mit dem neuen Mitglied der Universitätsleitung von äußerst wichtiger Bedeutung. „Wir stehen vor einem Jahr, das für die Zukunft der Semmelweis Universität entscheidend sein wird – das ist auch für uns in der Universitätsleitung klar. Nach nunmehr zwei Jahren haben wir die nötige Erfahrung und Kompetenz für die Bewältigung der Änderungen und Herausforderungen. Und diese werden wir auch für die nächste Zeit brauchen.”
Szilvia Tóth-Szabó
Übersetzt von Marica Wild
Photo: Attila Kovács – Semmelweis Universität