470 Absolventinnen und Absolventen der Fakultät für Medizin wurde nach ihrem feierlichen Eidspruch die medizinische Doktorwürde von Rektor Dr. Ágoston Szél und Dekan Dr. László Hunyady verliehen. Die Veranstaltung fand in der László-Papp-Sportarena in Budapest statt.
Von den 319 ungarischen und 151 ausländischen Studenten aus 26 Ländern haben 113 Studierende ihre Studien summa cum laude abschließen können, 320 Absolventen erhielten cum laude und 37 Personen rite. Im Namen der Absolventen des ungarischen, deutschen und englischsprachigen Studiengangs hielten Dr. Marcell Gyánó, Dr. Christian-Martin Röser und Dr. Justine Jordan ihre Abschiedsreden.
Der Erwerb des allgemeinmedizinischen Diploms der Semmelweis Universität ist eine beachtliche Leistung, schließlich genießt die auf naturwissenschaftlichen Grundlagen beruhende medizinische Ausbildung an unserer Universität internationale Anerkennung – erklärte Dekan Dr. László Hunyady. Er erwähnte auch die internationale Rangliste der Universität Leiden, wo die Semmelweis Universität auf dem 541. Platz einstieg. „Die Bedeutung dieser Position ist es, dass die Semmelweis Universität als medizinisch ausgeprägte Fachhochschule es dank ihrer Leistungen in den Rankings auch mit Universitäten mit weitaus breiter gefächerten Fachgebieten aufnehmen kann.” Was die Absolventen unserer Universität neben dem erlangten Wissen außerdem Wichtiges mit auf den Weg nehmen, meinte Dekan Hunyady, ist die knapp zweieinhalb Jahrhunderte alte Tradition, zu deren Erben auch alle Studierenden selbst geworden sind. Er zitierte Isaac Newton mit den Worten: „Wenn ich weiter als andere geblickt habe, so deshalb, weil ich auf den Schultern von Riesen stehe.” „Der größte Riese, auf dessen Schultern wir in gewisser Weise stehen, der einstige Dozent unserer Fakultät Ignaz Semmelweis, dessen Namen unsere Universität zum 200-jährigen Jubiläum ihres Bestehens im Jahr 1969 angenommen hat” – erinnerte Dekan Hunyady und fügte hinzu: Der weltweit bekannte Frauenarzt wurde in der Zusammenstellung von BBC Science über bedeutende Wissenschaftler als Dritter nach Newton und Galilei erwähnt.
Dekan Hunyady versicherte den frischen Doktorinnen und Doktoren, dass der Name Semmelweis auf ihrem Diplom Garantie für ein auf naturwissenschaftlichen Grundlagen beruhendes, gesichertes Wissen ist. „Es steht außer Frage, dass Ärzte nicht nur wissen müssen, was sie zu tun haben, sondern auch verstehen sollen, warum sie die jeweilige Behandlung vornehmen. Ich denke, dass dieser Grundgedanke Kern der Ausbildung an unserer Universität ist.” Prof. Dr. Hunyady hob auch die Wichtigkeit der praxisnahen Ausbildung und des lebenslangen Lernens hervor, sind doch modernste Kenntnisse angesichts der Herausforderungen unserer Zeit unerlässlich. Mit der Diplomübergabe ist die ärztliche Ausbildung noch längst nicht abgeschlossen: Zu den wichtigsten Aufgaben der Universitäten zählt es daher auch, die Studierenden auf den lebenslang andauernden Lernprozess vorzubereiten. Doch auch nach Bestehen der Fachprüfung müssen Ärzte ihren Wissensstand kontinuierlich mit den neuesten medizinischen Erkenntnissen erweitern.
Rektor Dr. Ágoston Szél ermahnte die Absolventinnen und Absolventen, sich an ihren Eid zu halten und all ihr Wissen für die Heilung ihrer erkrankten Mitmenschen zu nutzen. Immer auf ein tadelloses Wirken bestrebt, sollen die neuen Ärzte ihren Wissensstand kontinuierlich erweitern und zu denkenden und opferbereiten Bürgern Ungarns werden. Als Abschluss der feierlichen Senatssitzung besann sich Rektor Szél in englischer Sprache auf seine Studienjahre und die vier Jahrzehnte, die er bis jetzt an der Semmelweis Universität verbracht hat. Seinen neuen Kollegen wünschte er, dass sie den Enthusiasmus bewahren und dass die Übernahme des Diploms nicht den Abschluss der Vergangenheit, sondern ein neues Kapitel für die Zukunft bedeuten möge. Als Abschluss bemerkte er: Der Name Semmelweis verbindet jede Alumna und jeden Alumnus der Semmelweis Universität, so auch die jetzt Abschied nehmenden, denen er als Letztes eine erfolgreiche Laufbahn wünschte.
Mária Mozer
Übersetzt von Marica Wild
Photo: Szigetváry Zsolt