Auf Einladung der Universität Saitama reiste die zweiköpfige Delegation der Semmelweis Universität (SE) nach Japan. Prof. Mária Judit Molnár, Vizerektorin für Wissenschaften und Prof. Dr. József Sándor, Gründer und Präsident der Japanisch-Ungarischen Gesellschaft für Chirurgie und Facharzt des Instituts für Experimentelle und Chirurgische Operationslehre besuchten die renommierte Partneruniversität mit dem Ziel, das Partnerschaftsabkommen der zwei Hochschulen auszubreiten.
Die Delegation besuchte außer der Saitama auch mehrere andere japanische Universitäten (Josai University, Keio University, Nihon Dental University und Kyoto University), begleitet und organisiert von der Pathologieprofessorin Dr. Mária Mernyei, die derzeit in Japan tätig ist. An der Josai University wurden Vorbereitungen für ein Austauschprogramm für Krankenpflegerinnen getroffen und die Möglichkeiten für den eventuellen Start von grenzüberschreitenden Online-Kursen diskutiert. Ebenfalls wurden Möglichkeiten zum Ausbau einer Forschungszusammenarbeit von PhD-Studenten für Pharmazie bewertet. Auch die modern ausgestattete Nihon Dental University zeigte sich in möglichen Austauschprogrammen für Studenten der Zahnheilkunde interessiert.
Mit der Keio University und der Kyoto University wurde über eventuelle Forschungskollaborationen verhandelt. An der Kyoto University traf sich die Delegation mit Prof. Takahashi Ryoshuke, Präsident der Japanischen Gesellschaft für Neurologie und besuchte außerdem die Klinik für Thoraxchirurgie, das Institut für Anatomie und Zellbiologie sowie das weltberühmte, von Nobelpreisträger Shinya Yamanaka geleitete Center for iPS Cell Research and Application (CIRA), um neue Möglichkeiten für den Ausbau einer internationalen Forschungszusammenarbeit zu erschließen.
Ein bedeutender Punkt des japanischen Besuches war das Treffen mit den Vertretern der Japanischen Gesellschaft für Pathologie, Professor Fukayama und Professor Manabe. Im Rahmen dieser Besprechung wurde ein Austauschabkommen unterschrieben, das jungen japanischen Pathologen ermöglicht, an Autopsie-Weiterbildungskursen an der Semmelweis Universität teilzunehmen. Die Vorbereitungsarbeiten des Abkommens sind u.a. Dr. Mária Mernyei und Dr. Tibor Glatz zu verdanken.
Die Delegation der Semmelweis Universität wurde auch von der Ungarischen Botschaft in Tokio empfangen. Auf das Bankett für die Delegation wurden alle Leiter der japanischen Partneruniversitäten sowie die Gründer der Japanisch-Ungarischen Gesellschaft für Chirurgie eingeladen. Dr. István Szerdahelyi, Außerordentlicher und Bevollmächtigter Botschafter hob in seiner Rede hervor, wie wichtig es ist, die gute Beziehung zwischen den zwei Ländern durch Universitätspartnerschaften weiter zu stärken. Das kürzlich gestartete Kooperationsprogramm zwischen Japan und der Visegrád-Gruppe gibt dieser Frage besondere Aktualität.
Botschafter Szerdahelyi erinnerte daran, dass an der Semmelweis Universität in diesem akademischen Jahr 65 japanische Studierende ihre Kenntnisse erweitern. Außerdem hatte die Fakultät für Pharmazie der SE mit der Josai University bereits 2011 ein Partnerschaftsabkommen unterzeichnet, das neben Bildung und Forschung auch auf den Ausbau von Mobilitätsprogrammen fokussiert.
Die Universität Saitama schloss mit der SE im Jahr 2002 ein Studentenaustauschabkommen ab, das für zwei ungarische und zwei japanische Medizinstudenten jeden Sommer ein Praktikum an der Partneruniversität ermöglicht. Ab 2010 wurde der Austausch auch auf Ärzte und Dozenten (für je eine Person pro Jahr) ausgebreitet.
Während der feierlichen Unterzeichnungen betonte Vizerektorin Dr. Mária Judit Molnár, dass die Fernost-Beziehungen, darunter besonders die zu Japan eine hohe Priorität in der internationalen Strategie der Semmelweis Universität genießen. „Wir sind stolz auf unsere älteste japanische Universitätsbeziehung mit der Universität Saitama. Die Tatsache, dass die Zahl der jährlichen Anmeldungen die eigentliche Kapazität des Programms um das 10 bis 15-fache übersteigt, zeigt den großen Erfolg dieser Partnerschaft. Gleichzeitig sehen wir es als wichtige Aufgabe, neben unseren bestehenden Partnerschaften uns um weiteren Ausbau und Ausbreitung unserer japanischen Beziehungen zu bemühen” – äußerte sich Prof. Molnár.
Pálma Dobozi
Übersetzt von Marica Wild
Via: Direktorat für Ausländische Beziehungen