Die Arzneiform beeinflusst maßgeblich die Wirksamkeit eines Arzneistoffs. Die Verarbeitung des Wirkstoffes mit unterschiedlichen Hilfstoffen in einer geeigneten Arzneiform zu einem Arzneimittel gehört zu den speziellen Fertigkeiten des Apothekers. Die Arzneiformenlehre beinhaltet die theoretischen physiologischen, physikalisch-chemischen und technischen Grundlagen der Arzneiformen.

  • Grundlagen der Biopharmazie und Pharmakokinetik: Bioverfügbarkeit und Bioäquivalenz, Resorption von Wirkstoffen, Freisetzungs- und resorptions- beeinflussende Faktoren.
  • Physikalisch-chemische Grundlagen der Arzneiformung: Zustand, Teilchengröße, Löslichkeit und Auflösung, Grenzflächenphänomene, Rheologie.
  • Allgemeine Aspekte der Arzneiformung: Stabilität und Stabilisierung, Inkompatibilitäten, Verpackungsmaterialien und Technologie.
  • Grundoperationen und Einführung in die Herstellung der verschiedenen Arzneiformen.

Die Eigenschaften und Anforderungen der verschiedenen Arzneiformen als Applikationssystemen werden ausführlich behandelt. Zu jeder Arzneiform werden Definitionen, grundlegende biopharmazeutische Aspekte, Eigenschaften, Hilfsstoffe, Herstellung, Verpackung und Qualitätskontrolle besprochen. Neben klassischen flüssigen, halbfesten und festen Darreichungsformen, auch die Mikrokapseln, Nanopartikeln, Liposomen, Retard- und Depotarzneiformen, therapeutische Systeme und andere Arzneiformen der Zukunft werden bekannt gemacht.

I. Thematik der Vorlesungen

 

1. Woche: Einführung in die Arzneiformenlehre
Begriffe und Definitionen. Die Arzneiform als Applikationssystem. Wirkstoffe und Hilfstoffen. Arzneimittelherstellung: Rezeptur, Defektur, Großherstellung. Arzneimittelgesetz (AMG) – Wirksamkeit, Qualität, Unbedenklichkeit. Deutsches Arzneibuch (DAB), Neues Rezeptur-Formularium (NRF).

 2. Woche: Übersicht der Arzneiformen
Die Geschichte und Zukunft der Arzneiformen. Grundoperationen und Einführung in die Herstellung der verschiedenen Arzneiformen. Zusammensetzung über Einteilung von Hilfstoffen nach Funktionalität und Qualität. Generelle Aspekte der Arzneiformung: Stabilität und Stabilisierung, Inkompatibilitäten, Verpackung.

3. Woche: Grundlagen der Biopharmazie und Pharmakokinetik
Äußerliche und innerliche Applikationsarten. LADME-Modell. Begriffe der Biopharmazie. Bioverfügbarkeit und Bioäquivalenz. Freisetzungs- und resorptionsbeeinflussende Faktoren.

4. Woche: Physikalische und chemische Grundlagen
Physikalisch-chemische Grundlagen der Arzneiformung: Zustand, Teilchengröße, Löslichkeit und Auflösung, Grenzflächenphänomene, Rheologie. Generelle Aspekte der Arzneiformung. Physikalische, chemische und mikrobielle Stabilität.

5. Woche: Flüssige Arzneiformen I.
Lösungen. Pflanzliche Arzneimittel – Extrakte, Tinkturen, Guttae, Mixturen, Sirupe, Klysmen.

6. Woche: Flüssige Arzneiformen II.
Emulsionen: Emulsionstypen, Emulgatoren. Suspensionen: Physikalische Stabilität der dispersen Systeme.

7. Woche: Parenteralia
Anforderungen an Injektions- und Infusionszubereitungen. Sterilisationsmethoden. Elektrolyttherapie. Plasmaersatzmittel. Zubereitungen zur parenteralen Ernährung.

8. Woche: Halbfeste Arzneiformen und Dermatika.
Unguenta, Gele, Pasten. Hydrophobe und hydrophile Zubereitungen. Aufbau von halbfesten Zubereitungen. KLAUSUR 1.

9. Woche: Arzneiformen für die Körperhöhlen
Übersicht von rektalen und vaginalen Arzneiformen. Eigenschaften und Anforderungen an Suppositorien.

10. Woche: Feste Arzneiformen I.
Eigenschaften und Anforderungen von Pulvern, Granulate, Pellets. Kapseln: Weichkapseln, Hartkapseln.

11. Woche: Feste Arzneiformen II.
Darreichungsformen von Tabletten. Überzogene
Tabletten, Brausetabletten, Tabletten zur Herstellung einer Lösung, Tabletten zur Anwendung in der Mundhöhle. Tablettierung, Hilfstoffen.

12. Woche: Arzneiformen zur Anwendung an Auge, Ohr und Nase
Eigenschaften und Anforderungen an Augentropfen. Augensalben, Augenbäder, Augeninserte. Eigenschaften von nasalen Arzneiformen: Nasentropfen, Nasensalben, Nasensprays. Ohrentropfen, Ohrensalben.

13. Woche: Gasförmige Arzneiformen (Inhalanda, Aerosole)
Pulmonale Applikation. Pulver und Aerosole. KLAUSUR 2.

14. Woche: Moderne und innovative Arzneiformulierung
Modifizierter Wirkstoff-Freisetzung. Therapeutische Systeme.