Das diesjährige Semmelweis Symposium wurde mit Eröffnungsreden, wissenschaftlichen Vorträgen und der Verleihung der Ernő Jendrassik-Gedenkmedaille und des -preises eröffnet. In der renommiertesten internationalen wissenschaftlichen Veranstaltung der Semmelweis Universität, an der dieses Jahr mehr als 600 Gäste teilnehmen, werden zwei Jubiläen gefeiert: das 30-jährige Bestehen des Symposiums und das 40. Jubiläum des internationalen Ausbildungsprogramms der Universität, das Teil der Veranstaltungsreihe Semmelweis International 40 ist.
Dr. Béla Merkely, Rektor der Semmelweis Universität begann seine Eröffnungsrede mit den Gedanken von Ede Teller, dem bekannten ungarischen Wissenschaftler und Kernphysiker: „Ohne Wissenschaft wären wir nicht das, was wir sind. Und ohne Wissenschaft werden wir nicht das, was wir sein könnten.“ Weiterhin betonte er: während der Vorträge des Symposiums können sich die Teilnehmer über die neuesten wissenschaftlichen Ergebnisse und Innovationen auf dem jeweiligen Forschungsgebiet der herausragenden nationalen und internationalen Experten informieren. Die Veranstaltung bietet auch eine Gelegenheit, um die internationale Zusammenarbeit zu erweitern, Beziehungen zu Industriepartnern aufzubauen und das Zusammengehörigkeitsgefühl zu stärken“, fügte er dann hinzu.
Er wies auch auf die Tatsache hin, dass Gedeon Richter vor 150 Jahren geboren wurde, und die Semmelweis-Universität schloss sich diesen Feierlichkeiten an. „Unsere Universität und die Firma Richter sind durch tausend Fäden miteinander verbunden: Gedeon Richter erwarb sein Diplom an der Semmelweis Universität. Seit 2008 hatten wir mit der Fa. Richter 11 Forschungsprojekte, und aktuell nehmen wir an mehreren gemeinsamen Projekten teil. Im Jahre 2019 haben wir eine strategische Kooperationsvereinbarung miteinander geschlossen“ – formulierte der Rektor und fügte noch dazu: unsere gemeinsamen Werte verbinden uns – indem wir der Gesundheit der Menschen dienen, strategisch denken und nach Spitzenleistungen streben. „Die Forschung und Innovation bildet einen wichtigen Teil unserer Tätigkeit. Aus dem Grund möchte ich mich bei der Fa. Richter bedanken, dass sie einer der Hauptsponsoren unserer Veranstaltung ist.“ – sagte der Rektor.
Dr. Béla Merkely hob hervor, dass die Universität in der aktuellen Weltrangliste der Times Higher Education unter den 250 besten Universitäten der Welt rangiert, er besitzt dort den 236-sten Platz, und damit gehört sie nicht nur zu den besten Hochschulinstitutionen von Ungarn, sondern auch zu den TOP-Universitäten von Mittel- und Osteuropa.
Dr. Miklós Réthelyi, ehemaliger Rektor der Semmelweis Universität sprach darüber, dass diese Symposiumsreihe unter seiner Amtszeit als Rektor in die Wege geleitet wurde. Er wies darauf hin, dass dieses Jahr nicht nur das 30-ste Jubiläum des Symposiums gefeiert wird, sondern auch die Tatsache, dass der 7. November, der Eröffnungstag des Symposiums, der 253-ste Jahrestag der Gründung der Universität Nagyszombat ist, die Vorgängerin der Semmelweis-Universität war.
Der emeritierte Rektor betonte, dass das jährlich veranstaltete Semmelweis-Symposium die prestigeträchtigste wissenschaftliche Veranstaltung der Universität ist, dessen Ziel seit Jahrzehnten unverändert blieb: ein internationales Forum zu bieten, in dem sich Experten auf einem ausgewählten wissenschaftlichen Gebiet treffen und wissenschaftliche Ideen austauschen können.
Dr. Miklós Réthelyi lobte die Verdienste des emeritierten Professors András Spät, der 1992 das erste Semmelweis-Symposium organisierte, und erinnerte an einige der Themen, mit denen er sich in den letzten Jahrzehnten beschäftigt hat, darunter Genommedizin, molekulare Mechanismen, invasive Kardiologie, Zellsignalübertragung, translationale Onkohämatologie, Mikrobiologie und personalisierte Medizin.
Dr. Péter Glovitzky hielt eine Präsentation mit dem Titel: „Innovationen und revolutionäre neue Technologien in der Gefäßchirurgie und bei den endovaskulären Eingriffen“. Der international renommierte Gefäßchirurg wies auf die Bedeutung disruptiver Innovationen hin, bei denen neue, fortschrittliche Technologien etablierten Methoden schnell den Rang ablaufen, und nannte als Beispiel Elektroautos, Mobiltelefone, Smart-TVs und Uber. Der emeritierte Professor beschrieb, wie grundlegende disruptive Innovationen die chirurgische Versorgung und die Gefäßchirurgie verändert haben, und erinnerte an einige Meilensteine der endovaskulären Revolution, wobei er unter anderem die Arbeit der Professoren Nicolai Volodos und Juan Parodi würdigte.
Dr. Péter Glovitzky stellte die Entwicklung des FB-Avar Programms der Mayo Clinic vor, indem er über die unerlässliche Teamarbeit, die für die erfolgreichen Operationen nötig sind, sprach, und zeigte Fotos von den spektakulären Fortschritten in den Operationssälen. Seine Präsentation schloss er mit dem Zitat von Steve Jobs: „Innovation unterscheidet zwischen einem Leader und einem Follower“.
Dr. Attila Szijártó, Direktor der Klinik für Chirurgie, Transplantation und Gastroenterologie, erläuterte in seinem Vortrag mit dem Titel „Moderne Leberchirurgie: Die Legende von Prometheus ist wiedergeboren“ die Rolle der Behandlung, Forschung und Ausbildung in der Leberchirurgie. Er stellte die Entwicklung der Leberresektion dar, und erinnerte daran, dass diese Art von Chirurgie zu einem weltweiten Phänomen geworden ist, mit einer 7-fachen Zunahme in 20 Jahren. In der Semmelweis-Universitätsklinik werden jedes Jahr 180 Leberresektionen durchgeführt.
Auf die Frage, wie die Leber vergrößert werden kann, stellte der Direktor die neuesten Ergebnisse des selektiven Vena portae-Verschlusses vor.
Im Anschluss an seinen Vortrag überreichten Dr. Péter Ferdinandy, Vizerektor, und Béla Merkely, Rektor, Dr. Attila Szijártó die Ernő Jendrassik-Gedenkmedaille und -Preis. Der Preis wird jedes Mal an den Autor eines unabhängigen Forschungsprojekts verliehen, das auf in den letzten drei Jahren veröffentlichten Publikationen beruht, einen beliebigen Bereich der klinischen Medizin abdeckt, und in Form einer Dissertation die herausragenden wissenschaftlichen Ergebnisse der an der Semmelweis-Universität durchgeführten Arbeit darstellt. Der Universitätsrat hat die Medaille nach Dr. Ernő Jendrassik benannt, einem ehemaligen Professor der Universität und bedeutenden ungarischen Internisten und Neurologen.
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Dr. Veronika Müller (Semmelweis Universität): die Herausforderungen der COVID-Behandlung an der Semmelweis Universität
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Dr. Andrea Fekete (Semmelweis Universität): Neue Perspektiven für die Behandlung von COVID-bedingten Lungenkomplikationen
Sponsoren:
- Richter Gedeon
- Bristol Myers Squibb
- T-Systems
- AstraZeneca
- IQVIA
Rita Kónya, Gábor Kiss
Photo: Bálint Barta – Semmelweis Universität
Übersetzung: Judit Szlovák