Der 10-te Weltkongress der konduktive Förderung wurde mit rund 1000 online registrierten Teilnehmern aus 16 Ländern der Welt veranstaltet. Das Zentrum der diesjährigen Konferenz, die wegen Pandemie online veranstaltet wurde, war die Fakultät András Pető der Semmelweis Universität. An der zweitägigen Konferenz wurden 13 Plenar-, 50 Sektions- und 40 Poster-Vorträge gehalten, sowie zahlreiche Filme vorgestellt. In der Eröffnungszeremonie hielt Dr. Béla Merkely, Rektor der Semmelweis Universität die Begrüßungsrede. In der Konferenz ging es unter anderem um die Theorie und Praxis der konduktiven Förderung, sowie über ihre wichtigsten Ergebnisse. Im Rahmen der Veranstaltung wurde neben den neuen Ehrenkonduktoren auch „die Wand der Konduktoren“ zu Ehren jener eingeweiht, die durch ihre Tätigkeit und Professionalität die konduktive Förderung unterstützten. Weiterhin wurden die 37 Preisträgerwerke aus den 162 Bildern ausgewählt und bekanntgegeben, die im Rahmen des internationalen Zeichnungswettbewerbs eingereicht wurden.

„An solchen runden Jahrestagen, wie der 10-te Weltkongress der konduktive Förderung oder die Jubiläumsfeier des 250-sten akademischen Jahres der Semmelweis Universität fühlen wir uns ermutigt, damit wir unsere Tätigkeit der Vergangenheit durchchecken, um daraus lernen zu können“ – formulierte Dr. Béla Merkely in seiner Begrüßungsrede. Die Gesellschaft, die Behinderten und ihre Familienangehörigen stellen sich immer die Frage, wie ihre Lebensqualität zu verbessern ist. „Ich hoffe, dass die András Pető Fakultät der Semmelweis Universität eine starke Basis für universitäre Konduktor-Ausbildung und für international koordinierte Experten-Ausbildung wird, wodurch fortschrittliche Ergebnisse erreicht werden können“ – erklärte der Rektor. Weiterhin sprach er darüber, dass die Teilnehmer der Konferenz auch über Ergebnisse der harmonisierten Zusammenarbeit zwischen verwandten Arbeitsgebieten und über potentielle Forschungen Informationen bekamen, deren Grundlage die  interdisziplinäre Herangehensweise zwischen Pädagogie und Biologie ist.

Dr. Andrea Zsebe Dr. Miklósné Tenk, Dekanin der András Pető Fakultät sagte folgendes: „Der erste Weltkongress der konduktiven Förderung wurde vor 30 Jahren, im Jahre 1990 in Budapest, organisiert. Seit dieser langen Zeit wurden die Konferenzen an mehreren Punkten der Welt veranstaltet, und Budapest ist zum vierten Mal Gastgeber dieser wichtigen Veranstaltung. Die in der konduktiven Pädagogie erworbenen Praxiserfahrungen, die neuen Herausforderungen und Forschungsergebnisse sind sehr vielseitig. Durch die erreichten Ergebnisse sind wir ermutigt, auf dem Weg weiterzugehen, sich zu entwickeln und unsere Zukunft zu planen – erklärte die Dekanin. Zu den Änderungen der vergangenen vier Jahre seit der letzten Konferenz gehören die Erneuerung des Curriculums der Konduktor-Ausbildung, der Start der Bildungsförderung und Forschungspläne, sowie die Erweiterung der Konduktor-Grundausbildung durch eine neue Spezialisation. Die Anzahl der Praxisstellen verdoppelte sich sowohl in Ungarn als auch im Ausland; die Bildungskooperationen wurden verdreifacht und es wurden Ausbildungen an ausländischen Standorten – in Transsylvanien und in Vojvodina gestartet – sagte sie. Zu ihren zukünftigen Plänen gehört der Start des englischsprachigen BSC Konduktor-Ausbildung, sowie das Abschließen des Akkreditationsprozesses des MSC Konduktor-Lehrer-Studiums. Weiterhin erwähnte die Dekanin die diesjährigen Gedenkveranstaltungen des 53-sten Jubiläums vom Tode András Pető und des 20-sten Jubiläums vom Tode Mária Hári. Die konduktive Pädagogie ist eine erfolgreiche, die Lebensqualität verbessernde pädagogische Rehabilitation, die vor 75 Jahren ins Leben gerufen wurde. In diesem Jubiläumsjahr haben wir außer Internalisierung des theoretischen und praktischen Wissens auch die neuen Herausforderungen zu bewältigen, die seitens Gesellschaft oder unseres Fachbereichs der konduktiven Pädagogie formuliert werden – erklärte Dr. Andrea Zsebe Dr. Miklósné Tenk.

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Dr. Éva Szabó Feketéné, Vizedekanin der Fakultät nannte die Konferenz eine Agora, die uns die Möglichkeit gibt, um zu treffen, die Arbeit, die Forschungen, Erfahrungen und Erlebnisse der Teilnehmer des Fachbereichs kennenzulernen. Dadurch ist möglich, den Vertretern der verwandten Bereiche, den Betroffenen und Interessenten die Theorie, Praxis und Ergebnisse der konduktiven Erziehung im breiteren Kreis vorzustellen – formulierte sie. Die konduktive Pädagogie ist ein lebendiges, gut funktionierendes Erziehungssystem, das die Lebensqualität und Aussichten des Einzelnen verbessert. Dies wurde durch die rund 150 Sektions-, Poster-, Videovorträge und zahlreiche Filme auch bestätigt, die an der Veranstaltung gehalten und gezeigt wurden. András Pető ist vor 127 Jahren geboren, und unsere Aufgabe ist, damit wir das von ihm und von seiner Nachfolgerin, Mária Hári erhaltene Wissen weiterentwickeln, um unsere Mitmenschen zu unterstützen und der Gesellschaft Beispiel zu geben – erklärte die Vizedekanin. Eine weitere Aufgabe ist – wie sie sagte – um die Nachricht der konduktiven Erziehung weiterzugeben, sowie die Verbindungspunkte zu finden, wodurch die Ergebnisse transparent, erreichbar und verbesserungsfähig werden.

Nach den Vorträgen wurden die neuen Ehrenkonduktoren begrüßt und es wurde auch „die Wand der Konduktoren“ zu Ehren jener eingeweiht, die durch ihre Tätigkeit und Professionalität die konduktive Förderung unterstützten, und deshalb diese Auszeichnung erhielten. Seit dem Jahre 1990 wurde bislang 67 Personen weltweit die Auszeichnung zum Ehrenkonduktor verliehen. In seinem Videonachricht formulierte Dr. Béla Merkely wie folgt: Diese Experte, die sich dem Thema konduktive Pädagogie verpflichteten, leben dafür, damit sie die Lebensqualität der Menschen, die durch Schädigung des zentralen Nervensystems behindert wurden, verbessern können. Dies gilt auch für die absolvierten Konduktoren und diejenigen Ehrenkonduktoren, die zwar auf anderen Gebieten tätig sind, trotzdem unterstützen diese wichtige Arbeit als engagierte Supporter seit vielen Jahren. Das konduktive Förderungssystem ermöglicht uns, um unsere Persönlichkeit vielseitig zu entwickeln und gleichzeitig mit Mitmenschen zusammenarbeiten zu können. Dadurch werden die Betroffenen auf die wahre Integration vorbereitet – betonte der Rektor.

 

Bernadett Bódi
Photo: Balázs Tatai
Übersetzung: Judit Szlovák