Es wurde eine fünf-jährige Kooperationsvereinbarung zwischen der Semmelweis Universität und dem Mária Kopp Institut für Demografie und Familien (KINCS) abgeschlossen, die der Verwirklichung von gemeinsamen Forschungen, Universitätskursen, Bildungsmaterialien und Praktikantenprogrammen in der Zukunft beiträgt. Das Dokument darüber wurde vom Rektor, Dr. Béla Merkely, Dr. Miklós Szócska, Dekan der Fakultät für Öffentliche Dienste im Gesundheitswesen, sowie von Tünde Fűrész, Präsidentin des KINCS im Rahmen einer Pressekonferenz unterschrieben.
Das KINCS, das als Hintergrundinstitution der ungarischen Regierung den theoretischen Background im Thema Familie- und Demografiepolitik sichert, begann 2018, im Jahre der Familien seine Arbeit. Ihr Ziel war, durch ihre Tätigkeit – entsprechend dem Bekenntnis des Namensgebers Mária Kopp – das Kinderkriegen der gewünschten und geplanten Kinder in Ungarn beizutragen. Der Vertragspartner seitens Semmelweis Universität war das Institut für Mentalhygiene, das eins der Gründungsmitglieder der im Jahre 2010 zustande gekommenen Fakultät für Öffentliche Dienste im Gesundheitswesen war. Wichtige Aufgabe des Instituts ist, um die gesunde Entwicklung der Personen, Familien und Gemeinschaften in der ungarischen Gesellschaft zu unterstützen.
Das Ziel unserer fachlichen Zusammenarbeit ist, damit die Familienwissenschaften und Gesundheitswissenschaften noch enger verknüpft werden – betonte Tünde Fűrész, Präsidentin des Mária Kopp Instituts für Demografie und Familien (KINCS) in ihrer Rede vor der Unterzeichnungszeremonie. Es ist eine große Ehre für das KINCS, dass die Semmelweis Universität bereit war, diese Kooperationsvereinbarung abzuschließen, so kann das gemeinsame Überlegen und Zusammenarbeit für die weitere Verstärkung der ungarischen Familien gestartet werden – sagte Tünde Fűrész. Die von Mária Kopp im Jahre 2009 zustande gebrachte Zivilorganisation „Népesedési Kerekasztal“ (Zusammenschluss für familienorientierte Politik) legte ja das Fundament der ungarischen familienorientierten Regierung an – fügte sie noch dazu.
Dr. Béla Merkely Rektor der Semmelweis Universität betonte in seiner Begrüßungsrede folgendes: Mária Kopp schaffte nicht nur als Leiterin des Instituts für Verhaltenswissenschaften der Semmelweis Universität etwas unvergängliches, sondern machte auch in der gegenwärtigen ungarischen Gesellschafts-und Familienpolitik eine hochbedeutende Arbeit. Sie gründete unter anderem die Organisation „Népesedési Kerekasztal“ (Zusammenschluss für familienorientierte Politik) oder die „Három Királyfi, Három Királylány Mozgalom“ (Drei Prinzen, drei Prinzessinnen Bewegung). Mária Kopp gehörte zu den glücklichen Personen, deren Arbeit ihre Nachfolger fortsetzen, so kann ihre Philosophie, ihre geistige Erbe auch nach ihrem Tod weiterleben – sagte er dann. „ Ich glaube und bin mir dessen sicher, dass unsere Zukunft in den Händen unserer Kinder liegt. Aus diesem Grund möchten wir im Rahmen unseres Semmelweis Familienfreundlichen Universität-Programms, das wir im 250-sten akademischen Jahr starteten, die Einheit der Familien unterstützen und alles dafür tun, damit unsere Arbeitnehmer die Arbeit und ihr privates Leben im Gleichgewicht halten können“ – betonte der Rektor. Die Ergebnisse des 5-Jahre-Projektes der zwei Institutionen können dann in den gemeinsamen Forschungen, Universitätskursen, Bildungsmaterialien und Konferenzen verfolgt werden. Das KINCS wird den Studierenden der Semmelweis Universität der betroffenen Fachrichtungen ein Praktikantenprogramm in der Zukunft gewährleisten. Dies trägt zur Verwirklichung der uns außerordentlich wichtigen praxisorientierten Bildung bei – formulierte Dr. Béla Merkely.
Diese abgeschlossene fachliche Vereinbarung ist ein hervorragendes Beispiel, wie die Gesundheitswissenschaften die Familienwissenschaften stärken können – erklärte Róbert Zsigó, Staatssekretär für Familienangelegenheiten. Dank dieser Kooperation können die modernen wissenschaftlichen Ergebnisse der Semmelweis Universität durch das KINCS in breiterem Kreis in der Praxis angewendet werden. Die Coronavirus-Epidemie brachte bisher unbekannte, unerwartete Ereignisse ins Leben ungarischer Familien: die Angst vor Krankheit, das Eingesperrtsein-Gefühl in der Quarantäne, die Sorge um die Gesundheit älterer Familienmitglieder – das sind solche Erscheinungen, die uns die Wichtigkeit des starken Familienverbündnisses erkennen ließ – sagte noch Róbert Zsigó.
Nach Aussage von Dr. Miklós Szócska, Dekan der Fakultät für Öffentliche Dienste im Gesundheitswesen (EKK) ist die Mission des KINCS und des Instituts für Mentalhygiene an EKK miteinander stark verbunden. Als Teil der Kooperation kann die Semmelweis Universität das gemeinsame Wissen der drei Institute der Fakultät dem KINCS übergeben. So wird die Anwendung von solchen Kenntnissen – wie die Verwirklichung der Telemedizin in der Praxis, die Anwendung der künstlichen Intelligenz bei der Unterstützung der Bereitschaft zum Kinderkriegen möglich – fügte noch der Dekan dazu.
„Bei der Gründung des KINCS wollten wir eine solche Institution gestalten, die als Bindeglied zwischen dem wissenschaftlichen Leben und der Fachpolitik sein kann“ – betonte Dr. Attila Beneda, Vizestaatssekretär für Familienpolitik.
In ihrer Begrüßungsrede betonte Dr. Beáta Dávid Dr. Pethesné folgendes: wir müssen lernen, um zusammenzuarbeiten, um große Ergebnisse erreichen zu können. Die Vereinbarung zwischen KINCS und der Semmelweis Universität ist ein gutes Beispiel dafür: wir können nur gemeinsam bahnbrechende, vorwärtsbringende Ziele erreichen.
Dóra Vas
Fotók: Kovács Attila – Semmelweis Egyetem
Übersetzung: Judit Szlovák