Acht hervorragenden und international anerkannten Professoren wurde dieses Jahr der Semmelweis University’s Titel Doctor Honoris Causa verliehen. Die seit 1967 bereits zum vierundvierzigsten Mal veranstaltete Zeremonie wurde vom Rektor Béla Merkely im Semmelweis Salon eröffnet.
Dieses Jahr wurden vier Professoren von der Fakultät für Medizin nominiert, und die Laudatio wurde von Dr. László Hunyady, Dekan der Fakultät präsentiert.
Dr. Piotr L. Chlosta ist Leiter des Urologischen Institutes von der Jagiellonen-Universität in Krakau, sowie Präsident der Polnischen Urologengesellschaft. Er war der erste Urologe-Chirurg, der die Implantation eines künstlichen Harnröhrenschließmuskels bei einem männlichen Patient mit laparoskopischer Technik durchführte. An der Universität in Krakau führte er minimalinvazive Methoden im Bereich Uro-Onkologie ein, und brachte ein vollständiges Urologisches Zentrum der Universität zustande. In Kooperation mit der Urologischen Klinik der Semmelweis Universität unterstützt er seit 2012 die Organisation der Ungarisch-Polnischen Wissenschaftlichen Versammlung an der jährlichen Veranstaltung der amerikanischen Urologengesellschaft. Er ist Autor von vielen wissenschaftlichen Publikationen, schrieb drei international publizierte Bücher, von denen eins in Zusammenarbeit mit der Urologischen Klinik der Semmelweis Universität gefertigt wurde.
Dr. Miklós Tóth-Sahin ist ein international anerkannter Translationsforscher, sein Fachgebiet ist die Untersuchung der Pankreatitis. Derzeit ist er Leiter des Forschungszentrums der Bostoner Universität, das sich mit der Untersuchung exokriner Störungen beschäftigt. Sein Name ist mit mehreren bestimmenden Entdeckungen verbunden, so z.B. mit der Analyse der Verdauungsenzyme von Pankreas oder mit genetischen Risikofaktoren der chronischen Pankreatitis. Seit über 15 Jahren gibt es eine intensive Zusammenarbeit mit dem Institut der Medizinischen Chemie, Molekular Biologie und Pathobiochemie der Semmelweis Universität. Er bot acht jungen Universitätsforschern die Möglichkeit an, in seinem Bostoner Labor arbeiten und forschen zu können. Als Ergebnis dieser Zusammenarbeit wurden 30 Publikationen von den an dieser Forschung teilnehmenden Wissenschaftlern und Studenten der Semmelweis Universität veröffentlicht.
Dr. Scott David Solomon, weltberühmte Kardiologe, Professor der Harvard Medizinische Universität und Edward D. Frohlich Honorarlehrstuhlleiter. Zu seinen Hauptforschungsgebieten gehören u.a. die strukturellen und funktionellen Änderungen nach Myokardschädigungen, die Minderung der Risikofaktoren der Kranken, die an chronischer Herzinsuffizienz leiden, sowie die kardiovaskuläre Sicherheit der non-kardiovaskulären Therapien. Prof. Salomon war unter den Ersten, der kardiale Bildgebungsverfahren zur Entwicklung von kardiologischen Medikamenten und Mitteln, sowie in den klinischen Untersuchungen benutzte. Ihre Zusammenarbeit mit dem Kardiovaskulären Zentrum von Városmajor dauert über einen Jahrzehnten. In dieser Zeit wurden 14 gemeinsame Publikationen über die pharmakologischen und non-pharmakologischen Heilungen der Herzinsuffizienz veröffentlicht, und die Klinik wurde in drei bahnbrechende Untersuchungen auch involviert.
Dr. Maria Antonietta Stazi Genetik-Epidemiologe ist in Istituto Superiore di Sanita in Rom tätig, sowie sie ist Gründer und Leiter des Italienischen Zwilling-Registers. Ihre Forschungen konzentrieren sich in erster Linie auf die genetische Epidemiologie von kardiovaskulären Krankheiten, auf ihre psychischen und psychiatrischen Merkmale. Sie nahm an mehreren internationalen Forschungen teil, wo die Rolle der genetischen und Umweltfaktoren im öffentlichen Gesundheitswesen untersucht wurde. In den letzten zehn Jahren wirkte sie aktiv in der Projektorganisation, Analyse und Publikationen mit dem Ungarischen Zwilling-Register und der Radiologischen Klinik der Semmelweis Universität mit. Als Ergebnis dieser Kooperation konnten Forscher auch von anderen Kliniken an den internationalen Projekten teilnehmen, mehr als 15 TDK-Studenten von der Radiologischen Klinik stellten Präsentationen und ihre Diplomarbeit in den untersuchten Themen zusammen.
Zwei Professoren wurden von der Fakultät für Pharmazie nominiert, sie wurden von Dr. Romána Zelko, Dekanin der Fakultät vorgestellt.
Dr. Daan J. A. Crommelin ist Professor von Biomedikamenten an der Fakultät für Pharmazie von der Universität in Utrecht. Er veröffentlicht eine große Anzahl von Publikationen, untersucht in erster Linie die neuartigen Drug Delivery Systeme von biotechnologisch hergestellten Medikamente für eine zielgerichtete und sichere Wirkstoffapplikation, er war Mitglied der Redaktionsleitung von mehreren leitenden Fachzeitschriften. Er ist regelmäßiger Teilnehmer von internationalen Konferenzen, hält Präsentationen an den in Budapest organisierten internationalen Pharmazeutika Symposien (SRACD – Symposia on Scientific and Regulatory Advances in Complex Drugs). Außer seiner wissenschaftlichen Tätigkeit gibt er Vorschläge Risikokapitalgesellschaften, sowie ist auch als Sachverständiger in Patentstreitigkeiten tätig.
Dr. Olavi Pelkonen ist Professor von Pharmakologie an der Oulu Universität in Finnland. Er veröffentlichte mehr als 400 Artikel in internationalen Fachzeitschriften, hauptsächlich über die verschiedenen Aspekte von Medikamenten und den Metabolismen an den Karzinogenen, die meistens die Cytochrom-P450-Enzyme betreffen. Als Anerkennung seiner Lehrer und Forscher Arbeit erhielt er mehrere Preise von Finnland. Seit seiner Pensionierung 2010 führte er seine Forschungstätigkeit sowohl auf internationale als auch auf EU-Ebene weiter, nimmt als Berater an der Arbeit von mehreren EU- und internationalen Agenturen teil. Derzeit ist er Mitglied von wissenschaftlichem Beirat der EFSA (Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit)
Der von der Fakultät für Gesundheitswissenschaften nominierte Professor für Doctor Honoris Causa Titel wurde von Dekan, Dr. Zoltán Zsolt Nagy vorgestellt.
Dr. Xu Jianguang ist Präsident der Shanghai University of Traditional Chinese Medicine (Shanghai TCM). Er absolvierte als Internist, früher war er stellvertretender Direktor, dann Direktor des Huashuan Hospitals von der Fudan Universität, derzeit ist er Professor an der Abteilung Handchirurgie des gleichen Krankenhauses. In seinen Publikationen geht es hauptsächlich um die Handchirurgie, sowie um die wissenschaftliche Analyse der in der traditionellen chinesischen Medizin benutzten Formeln. Er unterrichtete und forschte weltweit in mehreren berühmten Institutionen, u.a. in Hawaii, Los Angeles, Hong-Kong, sowie an der Harvard Universität. Als Vertreter der TCM unterschrieb er 2016 eine Vereinbarung mit der Semmelweis Universität, u.a. mit dem Ziel, mit den Lehrern- und Studentenaustauschprogramme zwischen den zwei Universitäten zu starten.
Die Laudatio des von der Doktorenschule nominierten Professors für den Doctor Honotis Causa Titel wurde von Dr. József Tímár, Präsidenten des Doktorandenrates präsentiert.
Dr. Stefan Offermanns ist Leiter des Max-Planck-Instituts für Herz- und Lungenforschung, Professor für Pharmakologie an der Goethe Universität in Frankfurt. Der Schwerpunkt seiner Forschung lag in den ersten zwei Jahrzehnten seiner Karriere in der Untersuchung der G-Proteine gekoppelten Rezeptoren (GPCRs) und ihrer intrazellulären Signalpfade. Seine derzeitige Arbeit konzentriert sich auf die Identifizierung der physiologischen und pharmakologischen Liganden der sogenannten Orphan-GPCRs, auf die Analyse der Mechanismen von Mechanotransduktion im kardiovaskulären System, sowie auf die Untersuchung der Funktionsmechanismen, die die metastasierenden Tumorzellen und ihre Ruhephase verursachen können. In den letzten 16 Jahren konnten 6 PhD Studenten und postgraduierte Forscher an der Arbeit der Forschungsgruppe des Instituts für experimentelle und klinische Forschung von der Semmelweis Universität teilnehmen, die dann 7 Publikationen veröffentlichen konnten.
Anschließend übergaben Dr. Béla Merkely, Dr. László Hunyady, Dr. Zoltán Zsolt Nagy, sowie Dr. József Tímár den Preisträgern die Zertifikate und die Stolen, und dann hielten die neu ausgezeichneten Honorarprofessoren ihr Gespräch.
In seiner Abschlussrede betonte Dr. Béla Merkely seine Hoffnung, dass die Preisträger auch in der Zukunft ihre Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern der Universität weiterführen, und den guten Ruf der Semmelweis Universität verbreiten werden.
Tamás Deme
Photo: Attila Kovács – Semmelweis Unversität
Übersetzung: Judit Szlovák