Ende März wurde in Ungarn die erste Kinder-Lungentransplantation in Kooperation von dem Nationalen Onkologischem Institut (OOI) und der Semmelweis Universität (SE) durchgeführt. Bei der 13-jährigen Dorka Máté war dieser Eingriff wegen ihrer Cystischen Fibrose (CF) nötig. Über die Pionierrolle dieser Operation berichteten die Mitarbeiter der Semmelweis Universität und des OOI im Rahmen einer Pressekonferenz.
Wie Dr. Béla Merkely, Vizerektor für klinische Angelegenheiten sagte, gab es im letzten halben Jahr in Ungarn mehrere bedeutenden Organspenden, wie z.B. die 500ste einheimische Herztransplantation, die 10.000ste Transplantation und jetzt die erste Lungentransplantation an einem Kind. Wie er betonte, wurden innerhalb eines Jahres mehr als 50 Herz-, 170 Nieren-, beinahe 80 Leber- und 4 Bauchspeicheldrüsen-Transplantationen an der Semmelweis Universität, sowie in Kooperation mit der OOI 25 Lungentransplantationen in Budapest durchgeführt. Das Entwicklungsprojekt Semmelweis XXI fokussiert vorrangig auf die weiteren infrastrukturellen Entwicklungen von Organtransplantationen, sagte er noch dazu. Die Lungentransplantationen werden in enger fachlicher Zusammenarbeit mit OOI gemacht, die Operationen laufen im Institut, die Auswahl und die Nachpflege der Kranken ist Aufgabe der Universität, berichtete Dr. Merkely.
Die Aufgabe des OOI ist, die Versorgung der ungarischen Krebspatienten auf höchstem Niveau zu sichern, betonte Dr. Miklós Kásler, Hauptdirektor des Instituts. Weiterhin sagte er, nur das OOI habe die zur höchsten Qualitätsniveau nötige Akkreditierung in Mittel-Ost-Europa. Die Kooperation der Semmelweis Universität und des OOI ist eine höchst erfreuliche Sache – sagte er – dieser Eingriff war früher ein Mangelgebiet. Seit der ersten Operation vom Jahre 2015 wurden 46 Transplantationen gemacht, seit dieser Zeit musste nur ein Ungar in Wien operiert werden.
Die Vorbereitung zur Operation und die Nachpflege von Dorka Máté wird in der I. Klinik für Kindelheilkunde gemacht. Die Klinik ist das Zentrum der Kindertransplantation (Lungen-, Leber- und Nierentransplantation) von Ungarn, z.Z. sind hier 200 Kinder gepflegt – sagte Dr. Attila Szabó, Direktor des Klinik. Dorka leidet an einer angeborenen genetisch bedingten Krankheit, an der Cystischen Fibrose (CF), und in 13 Jahren wurde ihre Lunge so stark geschädigt, dass ihr Leben nur durch Transplantation gerettet werden konnte. Jährlich kommen 22-23 Kinder mit solcher Krankheit in Ungarn zur Welt, weswegen die zur Luftzufuhr geeignete Fläche in der Lunge praktisch verschwindet. – stellte Dr. Szabó diese Krankheit vor.
Dr. Lajos Kovács Leiter der Pulmologischen und Immunologischen Abteilung des I. Klinik für Kinderheilkunde – der sowohl für die Vor- als auch für die Nachpflege von Dorka zuständig ist, berichtete in seinem Interview, den er unserer Webseite gab, über seine erste Fachreise in Wien von 2004 mit dem Ziel, mit der einheimischen Organisation der therapeutischen Möglichkeiten der CF zu starten. 2005 wurde die erste Kinder-Lungentransplantation bei einem ungarischen Kind in Wien gemacht, seither gab es 25 Transplantationen. Die Nachpflege der Kinder wird in Ungarn erbracht.
Dr. Jenő Elek, Leiter der Abteilung für Anästhesiologie und Intensivmedizin, der auch die anästhesiologische und intensivtherapeutische Behandlung von Dorka führte, machte einen auf folgende Tatsache aufmerksam: Bei den Erwachsenen führt man weltweit zehntausender Operationen in einem Jahr durch, bei den Kindern werden weniger als einhundert solche Eingriffe gemacht. Bezüglich des Falles von Dorka Máté sagte er, dass es bei der Operation alles in Ordnung lief, das Mädchen lächelte schon vier Tage nach dem Eingriff. Eine solche Operation ist eine Art von Neugeburt, dies verbessert das Lebensniveau der Kranken erheblich – formulierte er.
Mit der Lungentransplantation geben wir ein neues Leben, dadurch kommen nagelneue Techniken in das einheimische Gesundheitswesen – sagte Dr. Ferenc Rényi-Vámos Unidozent der Klinik für Thoraxchirurgie von der Semmelweis Universität. Wie er betonte, sind solche Operationen – die Nachbarländer betrachtet – nur in Wien geführt. Der Leiter des Zentrums für Thoraxchirurgie von OOI sprach über die einheimische Einbürgerung des Lungentransplantations-Programm. Weiterhin sagte er: Die größte Ehre verdient aber Dorka, deren freundliche Einstellung für jeden vorbildlich ist.
Die Operation war eine riesengroße Erleichterung für mich – sagte Dorka Máté während ihrem live Videointerview. „Ich kann schon allein spazieren, meine Atmungsfunktion verbesserte sich auf das Doppelte im Vergleich zu der Situation vor der Operation.“ Das 13-jährige Mädchen liegt seit September im Krankenhaus, deshalb nutzte sie die Möglichkeit, ihren Freunden und Familienmitgliedern online eine Nachricht zu senden. Wie sie noch sagte, hat sie auch eine Wunschliste. Sie möchte Ski fahren lernen, viel reisen, nach Australien fahren, die letzten 13 Jahre nachzuholen.
Eszter Keresztes
Photo: Attila Kovács
Übersetzung: Judit Szlovák