Über das Institut
Das II. Institut für Pathologie besteht seit 1895, im Jahr 2020 feierten wir das 125-jährige Jubiläum der Gründung unseres Instituts. Der Erstbeschreiber des Basalzellkarzinoms, Ödön v. Krompecher leitete zwichen 1913-1926 das zu dieser Zeit als II. Institut für pathologische Anatomie bezeichnete Einrichtung, die bis heute Lehr-, Diagnose- und Forschungsaufgaben auf dem Gebiet der Pathologie ausführt. Das Institut verfügt über einen modernen Seziersaal und ein histologisches Diagnoselabor sowie über eine moderne molekularpathologische Diagnoseeinheit. Unser Seziersaal wurde im Jahr 2020 renoviert und das Umbau des histopathologischen Diagnoselabors begann im Jahre 2021.
Die leitenden Lehrer des Instituts spielen eine führende Rolle in Berufsverbänden und -organisationen, darunter Prof. Dr. András Kiss, der derzeitige Institutsleiter und Präsident des Pathologischen Berufskollegs, sowie Dr. Tibor Glasz, stellvertretender Direktor des Instituts, Präsident der Ungarischen Gesellschaft für Pathologie und Landeshauptarzt für Fachinspektion Fach Pathologie. Prof. Dr. Janina Kulka ist die Präsidentin der Ungarischen Division der Internationalen Akademie für Pathologie, Dr. Lilla Madaras ist die Sekretärin und Dr. Ildikó Illyés ist die Schatzmeisterin der Division.
Graduierten- und Postgraduiertenausbildung
Das Institut unterrichtet Pathologie im dritten Studienjahr der Fakultät für Allgemeinmedizin. Die Hälfte des ungarischen und des englischen Jahrgangs sowie der gesamte deutsche Jahrgang studieren hier Pathologie, die einen klinisch-pathologischen Ansatz widerspiegelt und moderne Diagnostik einschließt. Für besonders interessierte Studenten des 4. und 5. Studienjahres bieten wir als Wahlpflichtfach einen Klinikopathologiekurs in allen drei Sprachen an, und viele Studenten sind als Mitglied eines wissenschaftlichen Studentenkreises an der wissenschaftlichen und diagnostischen Arbeit unseres Instituts beteiligt.
Seit 1993 hat das Institut mehrere akkreditierte Promotionsprogramme durchgeführt. Derzeit können Doktoranden an den von Prof. Dr. András Kiss, Direktor, und Prof. Dr. József Tímár geleiteten Programmen teilnehmen, in denen die pathomorphologischen und molekulargenetischen Hintergründe von Tumoren und Herz-Kreislauf-Erkrankungen untersucht werden.
Im Rahmen der Postgraduiertenausbildung werden an unserem Institut laufend Pathologen ausgebildet. Jedes Jahr im Januar veranstalten wir einen vierwöchigen Prüfungskurs für Assistenzärzte in der Pathologie, bei dem renommierte Pathologen aus dem ganzen Land ihr Wissen an die nächste Generation weitergeben.
Die „Landesversammlung für Lehrserien der pathologischen Alltagsdiagnostik“ wird jedes Jahr im Rahmen der Facharztweiterbildung organisiert. An der dreimal im Jahr stattfindenden Tagung werden interessante und lehrreiche Fälle aus verschiedenen pathologischen Abteilungen des Landes dargestellt.
Diagnostik
Das Institut erhält Biopsie- und Operationsmaterial zur histologischen Untersuchung vor allem aus den Kliniken des Äußeren Klinikblocks, aber auch von anderen Einrichtungen werden Anfragen für Konsultationen und molekulare Diagnostik empfangen. Die histologische Diagnostik wird durch die Labors für Immunhistochemie, Virendiagnostik und Molekularpathologie unterstützt. Die Infrastruktur für die elektronenmikroskopische Diagnostik wird durch das Institut für Anatomie, Histologie und Embryologie der Universität bereitgestellt. Am Institut werden zahlreiche zytologische Untersuchungen durchgeführt, unsere aspirationszytologische Praxen sind an der I. Klinik für Chirurgie und der Klinik für Medizinische Bildgebung erreichbar. Zu unseren diagnostischen Spezialgebieten gehören unter anderem Gastroenterologie, Hepatologie, Pankreatologie, Endokrinologie, Pathologie von Nierenerkrankungen, Nieren- und Herztransplantation, Augenerkrankungen und perinatale Läsionen. Unsere Spezialisten nehmen regelmäßig an allgemeinen und tumorspezifischen multidisziplinären Onkoteams teil.
Forschung
Die internationale Anerkennung der Ergebnisse der jahrzehntelangen Grundlagenforschung auf dem Gebiet der Gefäßpathologie, die am Institut unter der Leitung von Professor Harry Jellinek und Professorin Anna Kádár durchgeführt wurde, zeigt sich in der Teilnahme des Instituts an der von der WHO koordinierten zehnjährigen internationalen Studie über die pathologischen Faktoren der Arteriosklerose bei Jugendlichen. Seit dem Jahr 2000 wurden im Rahmen umfangreicher internationaler Kooperationen wichtige Forschungsarbeiten in der Human- und experimentellen Hepatologie initiiert, vor allem in den Bereichen Virendiagnostik und Tumorerkrankungen. Auch unsere internationalen Forschungskooperationen im Bereich Brustkrebs sind von großer Bedeutung.
Die Forschungsaktivitäten des Instituts werden derzeit durch mehrere wissenschaftliche Preisausschreiben unterstützt, unter anderem durch den Zuschuss vom Nationalen Amt für Forschung, Entwicklung und Innovation. Zu den wichtigsten angewandten Forschungsbereichen gehören Leber-, Brust- und Bauchspeicheldrüsenerkrankungen, sowie Grundlagenforschungen werden zu Angiogenese, Tumormetastasen und Melanomen durchgeführt. Neben der praktischen Anwendung der digitalen Pathologie sind wir an einer Reihe von Kooperationen im In- und Ausland beteiligt, um moderne Methoden zu entwickeln, die in Ausbildung, Diagnostik und Forschung eingesetzt werden können.