Hausordnung für Studenten an der Klinik für Restaurative Zahnheilkunde und Endodontologie der Semmelweis Universität
Die wichtigste Zielstellung der Semmelweis Universität und der Klinik für Restaurative Zahnheilkunde und Endodontologie als medizinisches Lehrinstitut ist es allen Bürgern, die eine Behandlung in Anspruch nehmen, eine entsprechende Qualität, konstante Erreichbarkeit und eine gleichwertige Behandlung, bzw. Unterricht anzubieten. Am Institut für Zahnheilkunde erfolgt die Aneignung der Fächer in kleinen Gruppen im Rahmen des praktischen Unterrichts, in denen die Studenten selbständig zahnärztliche Arbeiten anfertigen. Dabei werden die Studenten von den Zahnärzten der Klinik betreut und tatkräftig Unterstützt. Diese speziellen Umstände bedürfen der Regelung der Patientenbehandlung durch die Studenten.
Die folgenden, in der Hausordnung formulierten Ziele und Grundlagen dienen als Hilfestellung für die im Gesundheitswesen arbeitenden Studenten. Diese sollen ihnen beim Lernen und Behandeln helfen, sie geben Ratschläge für den Umgang mit den Patienten, bzw. für ein partnerschaftliches Zusammenarbeiten mit dem Klinikpersonal. Die Einhaltung und Befolgung der Hausordnung spiegelt sich in der praktischen Note wider, die am Ende des Semesters vom Praktikumsleiter erteilt wird.
Einstellung
• Die Studenten sollen pünktlich, mit einem gepflegten, von einem Arzt zu erwartenden, ordentlichen Äußeres und in zugeknöpftem weißen Kittel erscheinen. Die Teilnahme am Praktikum ist ausschließlich im Studentenkittel möglich. Lange Haare sollten zusammengebunden werden. Maßnahmen zur Infektionskontrolle sind von größter Bedeutung (Schmuck unter den Gummihandschuhen, auffälliger Nagellack!).
• Während der Behandlungen sind Essen, Kaugummis, Benutzung eines Mobiltelefons und laute Privatgespräche untersagt.
• Das Semester wird anerkannt, wenn der Praktikumsleiter die Leistung mit einer zwei oder einer besseren praktischen Note bewertet. Diese Note muss während der Vorlesungszeit erreicht werden. Zum Nachholen versäumte Praktika besteht keine Möglichkeit.
• Während des Semesters sind maximal 3 Fehlstunden erlaubt, bei mehr Fehlstunden wird das Halbjahr nicht anerkannt.
Der Student soll motiviert und fleißig sein. In dem Bewusstsein, dass er sich während des klinischen Praktikums auf seine Berufung vorbereitet, soll er jede Möglichkeit nutzen, bereits erworbenes Fachwissen zu vertiefen.
Vorbereitung
• Der Student soll über eine aktuelle Dokumentation und einen gut überlegten Behandlungsplan bezüglich des Patienten verfügen.
Die erste Behandlung umfasst jeweils die Aufnahme der allgemeinen und zahnärztlichen Anamnese, eine Munduntersuchung, eine Mundhygiene optimierende Beratung und die Aufstellung des Behandlungsplanes. Mit Aussnahme der Schmerzpatienten wird im Folgenden der Zahnstein entfernt und anschließend eine professionelle Zahnreinigung durchgeführt.
Da die Sanierung häufig an mehreren Kliniken gleichzeitig stattfindet, muss sich der Student mithilfe seines Praktikumsleiters darum kümmern, diese mit seiner eigenen Arbeit abzustimmen.
• Es ist erwünscht, den theoretischen Hintergrund des geplanten Eingriffes zu kennen. Des Weiteren soll sich der Student über jeden Behandlungsschritt im Klaren sein; ist dies nicht der Fall, ist die Behandlung untersagt!
• Der Stoff der begleitenden Vorlesungen ist stets aufzuarbeiten und kann jederzeit sowohl schriftlich als auch mündlich abgefragt werden.
Kommunikation mit den Patienten
• Der Student ist selbst für seine Patiententermine zuständig.
• Um das Patientenmanagement zu optimieren, sollen dem Patienten die Namen und Handynummern des ihn behandelnden Studenten und des Praktikumsleiters bekannt sein.
Es zweckmäßig, diese für den Patienten aufzuschreiben, zusammen mit dem Datum des nächsten Termins, einschl. der Uhrzeit, bzw. die Nummer des Behandlungszimmers.
Wir sollen den Patienten auch darauf aufmerksam machen, dass er sich bei der Registrierung in die zuständige Klinik zuweisen, bzw. am Computer anmelden lassen soll. Zur gleichen Zeit soll sich der Student die Erreichbarkeit seines Patienten geben lassen, um ihn im Falle einer Änderung rechtzeitig benachrichtigen zu können.
Eine Behandlung darf nur bei Patienten erfolgen, die sich an der Rezeption am Computer registrieren ließen. Der Student soll sich davon vor dem Beginn der Behandlung überzeugen.
Dem Patienten muss nahegelegt werden, dass das Einhalten der vereinbarten Termine grundlegend ist. Dies ist sowohl im Interesse des Patienten als auch des Studenten, da Verspätungen oder Fernbleiben ohne Abmeldung die Arbeit des Studenten hindern. In solchen Fällen bemüht man sich, einen anderen Patienten zu verständigen.
Die Unterweisung und Motivierung der Patienten ist von großer Bedeutung.
• Für eine gründliche Aufklärung, für die Erläuterung der Eingriffe und des Behandlungsablaufes sowie die Schilderung eventueller Komplikationen soll genügend Zeit investiert werden.
• Der Student ist verpflichtet sich am Ende des Semesters um die noch notwendige Weiterbehandlung seines Patienten zu kümmern. (Weiterbehandlung durch sich selbst im nächsten Semester, Behandlung im Sommerpraktikum oder – nach Absprache mit dem Patienten – Übergabe an einen Kollegen).
Infektionskontrolle
• Das Tragen von Mundmasken und Handschuhen ist während der Behandlung verpflichtend. Diese werden von der Klinik zur Verfügung gestellt. Da die Anzahl der Brillen und Gesichtsschutzschilde an der Klinik begrenzt ist, empfiehlt es sich, eigene zu besorgen. Turbinen und Depuratoren dürfen nicht ohne Augenschutz gehandhabt werden!
Zur Behandlung erhält der Student ein steril verpacktes Instrumentenset. Die Papierverpackung ist in den Mülleimer mit der schwarzen Mülltüte und Beschriftung „Kommunális szemét“ zu entsorgen.
Zur Behandlung soll der Student alles dem Behandlungsplan entsprechend vorbereiten. Die benötigten Verbrauchsmaterialien und Instrumente müssen ggf. von den Assistentinnen verlangt werden. Wegen hygienischen Vorschriften darf keiner, außer den Assistentinnen, den Schrank und die Schubladen öffnen.
• Die Oberfläche des Rollcontainers neben der Behandlungseinheit soll als Ablage für Verbrauchsmaterialien verwendet werden (z.B. für Nadeln oder Nierenschalen bei der Abdrucknahme.) Das darunterliegende Regal dient zur Aufbewahrung von persönlichen Gegenständen des Studenten, bzw. der Patientenakte, während das Unterste vom Patienten in Anspruch genommen werden kann. (Es soll darauf hingewiesen werden, dass Jacken, Regenschirme und größere Taschen der Patienten in der Garderobe abzugeben sind.)
• Mobiltelefone, Computer und Patientenakten dürfen nicht mit Gummihandschuhen, sondern nur ohne Handschuhe und mit sauberen Händen angefasst werden.
• Watterollen, Kofferdam Gummis und sonstige mit Blut und Speichel kontaminierte Materialien (Masken, Handschuhe) müssen als Sondermüll behandelt und im dafür vorgesehenen und mit Beschriftung „Veszélyes hulladék“ gekennzeichneten Mülleimer entsorgt werden.
Zur Nadelmessaufnahme während einer endodontischen Behandlung soll der Patient vom Student und dem Praktikumsleiter begleitet werden. Die benötigten Instrumente werden auf einem abgedeckten Tablett mitgenommen. Aus hygienischen Gründen darf die Türklinke entweder ohne Handschuhe oder nur mit einem Papiertuch angefasst werden. Die Röntgenaufnahme fällt in den Tätigkeitsbereich des Praktikumsleiters. Der Student soll sich jedoch über die Methode der Nadelkontrollaufnahme und deren Ziel bewusst sein. Bei der Vorbereitung der Röntgenaufnahme hat er dem Praktikumsleiter Hilfe zu leisten.
• Der Arbeitsplatz ist vom Studenten stets ordentlich und sauber zu halten. Die Vorschriften der Infektionskontrolle für das Gesundheitspersonal (Infektionsprotokoll) sind einzuhalten!
• Um Verletzungen vorzubeugen müssen die Aufsätze nach der Verwendung aus den Handstücken entfernt und auf den Instrumententisch gelegt werden.
Zu entsorgende scharfe, spitze Gegenstände (Nadeln, Spritzen) dürfen nur in eine als Sonderabfall beschriftete Hartschalenbox kommen, um bei Müllabfuhr, Reinigung spätere Verletzungen zu vermeiden.
Praktische Ausführung
• In unserer Klinik wird die liegende, vierhändige Behandlungsweise gelehrt. Um dies zu gewährleisten arbeiten die Studenten in Paaren.
Da sowohl die Ärzte- als auch die Assistententätigkeiten angeeignet werden sollen, müssen die Studenten für eine korrekte Zeiteinteilung unter sich sorgen.
• Grundvoraussetzung sind die Kenntnisse der Instrumente und der Materialien, der Indikationen deren Anwendung, deren Vorbereitung und richtiger Handhabung.
• Die Studenten müssen die Materialnamen, deren Zusammensetzung und die Gebrauchsanweisung für eine korrekte Anwendung kennen.
• Eine wirtschaftliche Verwendung der Materialien ist erwünscht.
Ebenso wichtig ist der rücksichtsvolle Umgang mit den zahnärztlichen Instrumenten. Ihre Beschädigung ist zu vermeiden. Ist etwas heruntergefallen, zerbrochen, oder verbogen, soll der Student nicht davor zurückschrecken, es den Assistentinnen zu melden.
• Der Student ist verpflichtet vor Behandlungsbeginn, am Ende bestimmter Arbeitsphasen (wie z.B.: Präparation, Isolation, Applikation von Matrizen, usw.) und am Ende der Behandlung mit seinem Praktikumsleiter zu konsultieren und ihm die Arbeit zu zeigen.
• Der Patient darf nicht ohne die Erlaubnis des Praktikumsleiters entlassen werden!
• Der Student soll sich bemühen, die Behandlung nach seinem besten medizinischen Wissensstand durchzuführen.
Der Student soll sich bemühen, die zur Behandlung notwendige Zeit einzuschätzen und die zeitlichen Grenzen einzuhalten. Die Arbeit ist 10-15 Min. vor Praktikumsschluss zu beenden.
• Die Entwicklung des Studenten während des Semester, deren Richtung und Rate sind für die Praktikumsnote entscheidend.
Administration
• Bei der Erstanmeldung füllt der Patient einen Anamnesebogen und eine Einwilligungserklärung aus, die er mit seiner Unterschrift bestätigt.
• Die zur Patientenbehandlung nötigen Daten und die Eingriffe sind
stets in der Patientenkartei zu vermerken, und müssen vom Praktikumsleiter attestiert werden.
• Eine Einweisung zur Röntgenaufnahme soll nicht nur digital sondern auch in Papierformat ausgestellt werden. Die Röntgenabteilung befindet sich im Stock 3.
Einhaltung der Praktikumszeit
• Der Behandlungsablauf in der Patientenkartei wird vom Praktikumsleiter chronologisch und lückenlos überprüft. Der Mitarbeiter, dessen Aufgabe ist, nach den Praktiken die Schlüssel am Computer ins System einzupflegen, arbeitet aufgrund Daten der Patientenkarteien. Die Administration, die einwandfrei, lückenlos und wahrheitsgemäß
sein muss, ist die Grundlage für die Abrechnung zwischen der Klinik und der Staatlichen Gesundheitskasse OEP. Diese Administration muss in die Praktikumszeit einkalkuliert werden; dies ist der Grund warum der Student die Arbeit ca. 5-10 Minuten vorher beenden soll.
• Nur durch ein pünktliches Beenden wird gewährleistet, dass die Helferinnen noch vor Eintreffen der nächsten Gruppe reinigen, desinfizieren und lüften können.
Auf dem ganzen Gebiet der Klinik für Zahnerhaltungskunde, also auch in den Praktikumssälen vom Stock 1. (111, 113, 114) ist es Pflicht, zu der Patientenbehandlung persönliche Schutzausrüstungen (Einmal-Handschuhe und Mundschutz) zu benutzen (zu tragen). Die erwähnten Schutzausrüstungen werden von der Klinik für alle beteiligte Personen zur Verfügung gestellt.
Es ist VERBOTEN ohne persönliche Schutzausrüstungen Patienten zu behandeln bzw. zu assistieren.
Wer die Regelungen der persönlichen Schutzausrüstungen nicht einhaltet, darf nicht an dem praktischen Unterricht bzw. Patientenbehandlung teilnehmen.
Ich bitte Sie um die Einhaltung der Obigen und wünsche Ihnen ein angenehmes und inhaltsreiches Praktikum an der Klinik für Restauratrive Zahnheilkunde und Endodontologie.
Dr. Vág János
Klinikdirektor