In den letzten Jahren erhöhte sich der Anteil der Menschen, die in den Wintermonaten Vitamin D einnehmen, um das 3 bis 5fache erhöht. Es ist seit langem bekannt, dass man im Winter während der sonnenfreien Zeit Vitamin-D einnehmen sollte. Über die empfohlene Menge der sogenannten Sättigungsvitamine – welche Dosis man in geschwächtem Zustand, z.B. bei Coronavirus-Infektion einzunehmen hat – wurde eine neue Empfehlung von Experten formuliert.

Für eine Vitamin-D-Ergänzung von Oktober bis März werden 2000 internationale Einheiten (IE) pro Tag für einen gesunden, normalgewichtigen Erwachsenen empfohlen. Diese Menge kann man auch ohne ärztliche Aufsicht und längere Zeit sicher nehmen – sagt Dr. István Takács Universitätsprofessor.  Der Direktor der Klinik für Innere Medizin und Onkologie der Semmelweis Universität fügt noch dazu: In den Herbst- und Wintermonaten mit wenig Sonnenschein ist für Säuglinge und Kleinkinder die Einnahme von täglich 400 IE, für kleine Schulkinder 1000 IE, für halbwüchsige Kinder 2000 IE –  unter pharmazeutischen Bedingungen hergestelltem Vitamin D – zu empfehlen. In den Frühlings- und Sommermonaten – von April bis Oktober – sollten wir täglich eine halbe Stunde in der frischen Luft und in der Sonne verbringen, um unseren Körper mit der nötigen Menge Vitamin D zu versorgen. Somit ist eine zusätzliche D-Vitamin-Einnahme nicht nötig.

Der Professor sprach auch darüber, dass sich der Anteil der Menschen, die in den letzten Jahren Vitamin D einnehmen, um das 3 bis 5fache erhöhte. Viele sind aber nicht im Klaren darüber, dass eine zu hohe Dosis (täglich 6-10 Tausend IE) längere Zeit auch gesundheitsschädlich sein kann, da es die Calciumkonzentration im Urin erhöht, und auch zu Nierensteinbildung führen kann.

Die erste einheitliche einheimische Empfehlung bezüglich Vitamin D wurde von ungarischen Experten vor zehn Jahren veröffentlicht. Die Experte erneuern diese Grundprinzipien – entsprechend den neuen wissenschaftlichen Ergebnissen – in 3-4 Jahren. In der letzten Konferenz, die von der Klinik für Innere Medizin und Onkologie organisiert wurde, diskutierte man die neuesten wissenschaftlichen Forschungsergebnisse, und man gab auch eine neue Empfehlung zur D-Vitamine-Einnahme aus.

Die empfohlene Tagesdosis der Vitamin-D-Supplementierung änderte sich zwar nicht, aber die täglich nötige Menge von 2000 IE für einen gesunden Erwachsenen kann – laut neuester Empfehlung – auch wöchentlich einmal (14 Tausend IE), oder monatlich einmal (60 Tausend) eingenommen werden.

Eine höhere Tagesdosis ist meistens nicht nötig. Sie ist nur dann zu empfehlen, wenn man an COVID-19 schwer erkrankt ist. Während ihrem Krankenhausaufenthalt bekommen diese Patienten 5 Tage täglich 12 Tausend IE, dann 4000 IE. Dadurch werden ihre Vitamin-D-Speicher gesättigt, weshalb sie als sättigende Dosis bezeichnet wird. Dies bedeutet, dass der Vitamin-D-Mangel und der schwerere COVID-19-Verlauf miteinander im Zusammenhang stehen.

Dr. István Takács betonte:

Das Vitamin-D spielt im Knochenstoffwechsel, bei der Vorbeugung und dem Überleben von Tumoren, insbesondere von Dickdarm- und Brustkrebs, und bei der Bekämpfung von Autoimmunkrankheiten eine wichtige Rolle.

Die neuen Empfehlungen zu Vitamin D wurden in der Konferenz im Jahre 2021 an der Semmelweis Universität mit Einverständnis der Mitarbeiter der Ungarischen Gesellschaft für Endokrinologie und Metabolismus, der Ungarischen Gesellschaft für Osteologie und  Osteo-Arthrologie, der Ungarischen Gesellschaft für Nephrologie, der Ungarischen Gesellschaft für Klinische Onkologie, der Ungarischen Gesellschaft für Labordiagnostik, der Ungarischen Gesellschaft für Geburtshilfe und Gynäkologische Endokrinologie, der Ungarischen Gesellschaft für Menopause, der Gesellschaft für ungarische Kinderärzte und der Verbandes der ungarischen Rheumatologen veröffentlicht.

Orsolya Dávid
Foto: Attila Kovács – Semmelweis Universität
Übersetzung: Judit Szlovák