„Ich hab’ mein Herz in Heidelberg verloren” – mit diesen Worten wurde vom Dr. Béla Merkely, Rektor am 17. Juni 2021 das Online Studentenforum über Harry Jellinek Stipendium eröffnet, das vom Direktorat für Internationale Beziehungen veranstaltet wurde. An der Veranstaltung nahmen unter anderem frühere Jellinek-Stipendiaten teil.  Um das Stipendienprogramm können sich Medizinstudenten vom fünften Studienjahr sowie PhD-Studenten noch bis zum 30. Juni bewerben.

Als Jellinek-Stipendiat verbrachte Dr. Béla Merkely, Rektor auch 2 Jahre in Heidelberg, wo er nach Beenden des zehnmonatigen Jellinek-Programms seine Forschungen mit DAAD-Stipendium (Deutscher Akademischer Austauschdienst) in der Universitätsstadt am Neckar verbrachte. Die weiteren Teilnehmer des Forums, Dr. Attila Szabó Vizerektor für Klinische Angelegenheiten, Sekretär des Begabtenförderungsprogramms Kerpel-Fronius und Dr. András Kiss Beauftragter des Rektors für deutsche Angelegenheiten und Direktor des II. Instituts für Pathologie erzählten den Forumsteilnehmern auch über ihre eigenen Jellinek-Erlebnisse. Deutschland gehörte immer zu den wichtigsten strategischen Partnern der Semmelweis Universität und dank der langjährigen, gut funktionierenden personellen und fachlichen Beziehungen konnten in den letzten beinahe vierzig Jahren die verschiedensten Formen der Zusammenarbeit verwirklicht werden. Die gemeinsame Arbeit zwischen den Institutionen läuft aufgrund von Rahmenverträgen, die die Semmelweis Universität mit ihren zwei wichtigsten deutschen Partneruniversitäten, der Albert-Ludwig-Universität in Freiburg und der Ruprecht-Karls-Universität in Heidelberg im Jahre 1983 abschloss. Die deutschsprachige Ausbildung an Semmelweis Universität begann auch vor fast vierzig Jahren, so wird die Universität im Jahre 2023 wieder ein bedeutendes Jubiläum feiern.

Von den verwirklichten gemeinsamen Programmen hat das fast ein Jahr langes Jellinek-Stipendienprogramm – das seinen Namen von Harry Jellinek, dem berühmten Arzt, Pathologen, Universitätsprofessor und dem früheren Direktor des II. Instituts für Pathologie hat – eine besondere Bedeutung. Im Rahmen des Programms können die Gewinner – 4 Studenten in Heidelberg und 2 Studenten in Freiburg – 10 Monaten lang wissenschaftliche Tätigkeit in Forschungslaboratorien und Lehrkrankenhäusern der zwei Universitäten ausüben.

Anfangs konnten sich nur Studenten vom fünften Studienjahr um das Stipendium bewerben, ab dem Jahre 2019 sind aber aufgrund Entscheidung der Universitätsleitung auch PhD-Studenten berechtigt, am Programm teilzunehmen.       

Wenn jemand seine Zukunft an der Semmelweis Universität vorstellt, ist dieses Forschungsstipendium ein wichtiges Sprungbett für ihn, da die erworbenen Sprachkenntnisse und Beziehungen tragen ja zur fachlichen Weiterentwicklung bei – deshalb unterstützen wir unsere Studenten nach besten Kräften. Wir haben das Ziel, damit wir später so viele Jellinek-Studenten wie möglich als Lehrerkollegen an unserer Universität haben können

– sagte Dr. Béla Merkely.

Der Erfolg des Programms zeigt sich auch dadurch, dass vom 1963 bis heute fast 200 Studenten an diesem Programm in Heidelberg und Freiburg teilnahmen.

Dr. András Kiss sprach auch über die Bedeutung der persönlichen Beziehungen, womit er die Worte des Rektors bestätigte. Dank der vorhandenen guten Kontakte konnten anfangs die am Jellinek-Programm teilnehmenden Studenten wissenschaftliche Forschungen hauptsächlich im Bereich Kardiologie, Pathologie und Pädiatrie an den zwei deutschen Universitäten machen. Die fachlichen Beziehungen können aber in jeglichen Bereichen in Gang gesetzt und verstärkt werden, da sowohl die Universitätsleitung bzw. Experte von Heidelberg als auch die von Freiburg voll verpflichtet sind, um die Beziehungen weiterzuentwickeln. Sie unterstützen alle, die den Bedarf haben; wenn es z.B. keine vorhandene Beziehung im Bereich gibt, wo der Stipendiat forschen möchte, wir ihm beim Finden einer entsprechenden Forschungsgruppe geholfen. Die Kooperation zwischen fachlichen Gruppen hat eine unwahrscheinlich hohe Bedeutung – diese sind zu behalten und weiterzubauen – bezog sich der Beauftragte des Rektors für deutsche Beziehungen auf die Worte von Dr. Béla Merkely.

Nach dem Beenden des Programms bekommen die Jellinek-Studenten zahlreiche Möglichkeiten, damit sie ihre Forschungsergebnisse vorstellen, wie z.B. am Trilateralen Symposium – Semmelweis-Freiburg-Heidelberg, das alle zwei Jahre in Kooperation der Universität Heidelberg, der Universität Freiburg und der Semmelweis Universität Budapest immer abwechselnd in den drei Städten stattfindet. Gastgeber des Trilateralen Symposiums im Jahre 2021 wird die Semmelweis Universität in Budapest sein.

“Dieses Programm ist eine einmalige Gelegenheit, während dessen Erfahrungen an zwei führenden Universitäten von Europa gesammelt werden, und die Studenten sich an die Arbeit der dortigen Forschungsgruppen anschließen können – an eine Forschungsarbeit, die mit der in Ungarn geführten Forschung eng verbunden ist” – formulierte Dr. Attila Szabó Vizerektor für klinische Angelegenheiten. Aus dem Grund werden die Stipendiaten vom Begabtenförderungsprogramms Kerpel-Fronius unterstützt, die eine einmalige Unterstützung von 500 Tausend Forint zum Start zusätzlich zu ihrem Stipendium von Deutschland bekommen.

Nach Erfahrungsberichten der Universitätsleiter gab Dr. Marcel Pop Direktor des Direktorats für Internationale Beziehungen, Veranstalter des Studentenforums den am Programm aktuell teilnehmenden Studenten das Wort.

Zuerst sprach Dr. Eszter Lévai über ihre Erlebnisse in Heidelberg, die auch als Studentin vom fünften Studienjahr, dann als PhD-Studentin führte bzw. führt wissenschaftliche Forschung in einer Forschungsgruppe für Kindernephrologie durch. Schon nach den ersten 10 Monaten konnte sie äußerst positive Erfahrungen in Heidelberg erwerben. Sie konnte sehr schnell aktiver Teil der Gesellschaft werden, da sie von den deutschen Kollegen in kurzer Zeit akzeptiert wurde. Deshalb traf sie die Entscheidung, dass sie sich nach dem Erhalt ihres Diploms um das Programm als PhD-Studentin nochmal bewirbt.

Diejenigen, die Hemmungen wegen Studiumverschieben, sagte sie folgendes: hinsichtlich ihrem fachlichen Leben war für sie keine Sache wichtiger, als das Plusjahr in Heidelberg. Dies kann in erster Linie für die Kollegen wichtig sein, die nach ihrem Universitätsabschluss auch den PhD-Titel bekommen möchten.

Nach Dr. Eszter Lévai erhielt Dr. Ildikó Kocsmár das Wort, die im Jahre 2019 in ihrem dritten PhD-Jahr mit Hilfe von Dr. András Kiss, Direktor des II. Instituts für Pathologie nach Heidelberg in ein Laboratorium für molekulare Pathologie kam.     

Zuletzt erzählte Dr. Bálint Barta PhD-Student über seine Erfahrungen. Wir er sagte, ist er die erste Person, der während des Jellinek-Programms an einer gemeinsamen PhD-Ausbildung der Universität Freiburg und der Semmelweis Universität teilnimmt. Dies war eine ernste Angelegenheit – meinte er. „Die ersten Schritte begannen wir im Oktober 2019, und zum letzten Schritt – zur Einschreibung ins deutsche System kam ich im Februar 2021“ – betonte Dr. Bálint Barta. Man braucht also keine Angst vor den auftretenden Schwierigkeiten haben, nicht mal in dem Fall, wenn wir noch keine Arbeitsbeziehung mit der deutschen Arbeitsgruppe haben – betonte der PhD-Student.

Alle drei Universitäten – die Universität Freiburg, die Universität Heidelberg und die Semmelweis Universität sind für den Erfolg des Programms voll verpflichtet. Sowohl die Universitätsleitungen als auch die das Programm unterstützende Professoren, fachliche und operative Mitarbeiter arbeiten dafür, damit immer mehr Studenten diese hervorragende Möglichkeit kennenlernen können. Durch die zu Hause angeeigneten Kompetenzen und die in Deutschland erworbenen neuen Erfahrungen werden die heimkehrenden Studenten solche Vorteile haben, die sie mehrfach bei ihrer weiteren Arbeit in Ungarn nutzen können.

Die Universitätsleitung der Semmelweis Universität unterstützt die Teilnahme am Jellinek-Programm besonders stark. Laut Aussage von Dr. Béla Merkely tut die Universitätsleitung alles dafür, damit immer mehr Studenten um dieses Programm bewerben. Wenn jemand irgendwelche Sorge oder ein Problem hat, weswegen er Gedanken über die Bewerbung macht, soll sich melden, und die Leitung der Universität wird versuchen, dies zu lösen. „Die Verstärkung der deutschen Beziehungen gehört zu unseren wichtigsten strategischen Zielen und wir möchten eine Brücke zwischen den zwei Ländern bauen“ – betonte der Rektor.

Dann fügte er noch dazu:

Für mich waren die in Heidelberg verbrachten 1+1 Jahre ein lebenslanges Erlebnis und eine riesige Erfahrung.

Die Berichte der früheren Stipendiaten finden Sie hier:

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Direktorat für Internationale Beziehungen
Foto: Direktorat für Internationale Beziehungen, Bilder früherer Stipendiaten
Übersetzung: Judit Szlovák