Bislang schlossen sich Tausend ein- und zweieiige Zwillinge von gleichem oder unterschiedlichem Geschlecht ans an der Semmelweis Universität zustande gebrachte Ungarische Zwillingsregister. Vor kurzem wurde zu ihrem Ziel gesetzt, damit der Kontakt mit allen Zwillingspaaren von Ungarn aufgenommen wird. Durch die Gestaltung eines populationsbasierten einheimischen Zwillingsregisters wird auf mehreren Gebieten der Wissenschaft möglich, um neue Beobachtungen machen und bisher unentdeckte Zusammenhänge erkennen zu können. Diese können zur Erhaltung der Gesundheit, zur Krankheitsvorbeugung und zur Entwicklung von wirksameren Heilmethoden beitragen. Im Rahmen dieses Programms werden etwa 160 Tausend Personen das Infomaterial für diese Kampagne erhalten.

“Durch die Weiterentwicklung des Zwillingsregisters können die Wissenschaftler auch solche eineiigen Zwillinge kennenlernen, wo das eine Mitglied  des Zwillingspaars an einer bestimmten Krankheit leidet, sein Geschwister aber gesund ist. Durch die Untersuchung der eineiigen Zwillingspaare mit beinahe gleichem genetischem Hintergrund kann festgestellt werden, welcher Umweltfaktor die Abweichung verursachen kann. Wegen des fast gleichen genetischen Hintergrundes sollten sie die gleiche Krankheit haben, und wenn es nicht der Fall ist, kann nur ein Umweltfaktor die Krankheitsursache sein” – sagte Dr. Dávid László Tárnoki außerordentlicher Professor, Forscher der Semmelweis Universität, der sich mit seinem Zwillingsbruder Ádám seit 2006 mit Zwillingsuntersuchungen beschäftigt. Für die wissenschaftlich beweisbaren Ergebnisse sind zahlreiche Untersuchungen nötig, deshalb halten sie es für wichtig, damit alle Zwillingspaare des Landes den Infobrief über Beitritt zum Zwillingsregister bekommen, der ab dem 15-ten Februar 2021 in Kooperation mit dem Regierungsamt der Hauptstadt Budapest an die Betroffenen rausgeschickt wird.

Die Einladung werden etwa 160 Tausend Personen des Landes in den nächsten Wochen erhalten. Bei den Zwillingen über 18 Jahre muss sich jeder Zwilling separat registrieren, bei denen, die unter 18 Jahre sind, ist die Registration von dem einen Elternteil oder vom Vormund  auf folgender Webseite zu machen:  http://ikrek.semmelweis.hu

Die Teilnahme an den Zwillingsforschungen ist immer freiwillig und kostenlos, der Datenschutz ist durch strenge Datenschutzregelungen gesichert. Die Teilnehmer des Registers können sich – außer Teilnahme an wissenschaftlichen Forschungen – auch an solche besonderen Programme anschließen, die für Zwillingspaare organisiert sind; können über einheimische und internationale Nachrichten im Thema Zwillinge Informationen erhalten, sowie bekommen die Möglichkeit, an verschiedenen Forums Kontakte mit anderen Zwillingen aufzubauen.

Die ungarische Zwillingsforschung begann in den 30-er Jahren des letzten Jahrhunderts, dann wurde ab dem 1-sten Januar 1970 auf Initiative von Dr. Endre Czeizel, Genetiker die Zwillingsregistrierung der Budapester Zwillingsgeburten eingeführt.

Die Initiative für die Gestaltung des Ungarischen Zwillingsregisters wurde im Jahre 2004 gestartet, als Dr. Ádám Domomkos Tárnoki und Dr. Dávid lászló Tárnoki Dr. Júlia Métneki besuchten. Die Biologin Dr. Júlia Métneki gehörte zu den ersten Wissenschaftlern der Welt, die in an 70-er und 80-er Jahren besondere Zwillingsuntersuchungen durchführte, womit sie die Basis des Zwillingregisters schaffte.

Als sich die Information über die gemeinsame Arbeit der drei Wissenschaftler verbreitete, wurden sie von mehreren wissenschaftlichen Experte aufgesucht, mit dem Ziel, um weitere Zwillingsforschungen in die Wege zu leiten. So kam auch die Zwillingsforschungsgruppe der Semmelweis Universität zustande.

 

Eszter Csatári-Földváry
Foto: Semmelweis Universität – Attila Kovács
Übersetzung: Judit Szlovák