In der neuen Long-Covid-19 Ambulanz der I. Klinik für Pädiatrie werden Kinder erwartet, bei denen 6-8 Wochen nach der Coronavirus-Infektion Langzeitfolgen der Krankheit – die später eventuall auch ihre Lebensqualität bedeutend verschlechtern können – immer noch bestehen. Die Langzeitfolgen einer Covid-19-Erkrankung oder Post-COVID-Syndromen bedeuten ein Zusammenspiel verschiedener Faktoren, deshalb ist es wichtig, Experten unterschiedlicher Fachrichtungen in die Patientenversorgung mit einzubeziehen.

Während der zweiten und dritten Welle erhöhte sich nicht nur die Anzahl der einheimischen Infizierten, sondern auch Kinder wurden in höherer Anzahl angesteckt. Laut Erfahrungen an der Abteilung für Notfallmedizin (SBO) der I. Klinik für Pädiatrie wurde die Feststellung gemacht, dass sich die Anzahl derjenigen Patienten ebenso erhöhte, bei denen 6-8 Wochen nach der Coronavirus-Infektion oder sogar länger Langzeitfolgen – auch die Lebensqualität der Patienten bedeutend verschlechternde Symptome der Krankheit – immer noch bestehen. – erklärte Dr. Péter Krivácsy klinischer Oberarzt, Abteilungsleiter der SBO.

 

Die Symptome können außerordentlich vielfältig sein: Kopfschmerzen, Schwindelgefühl, Unsicherheitsgefühl, Ermüdbarkeit, schlechtes Allgemeinbefinden, oder sogar Bauchschmerzen, Gewichtsabnahme und Kreislaufprobleme.

Wenn auch nur einer von den aufgezählten Symptomen längerfristig, vier Wochen lang beim Kind besteht, sollten die Eltern das Kind auch einundeinhalb-zwei Monaten nach der Infektion zum Arzt bringen.

In Verbindung mit Post-COVID-Syndrom wurden bislang hauptsächlich Publikationen bezüglich Erwachsenen veröffentlicht; bei Kindern gibt es noch wenig Fachliteratur. Wegen der höheren Anzahl von Kleinpatienten mit diesem Problem hatten wir aber das Gefühl, damit wir uns mit dieser Krankheit beschäftigen müssen, und diese Ambulanz zu errichten haben – erklärte Dr. Péter Krivácsy.

Da die Symptome sehr vielfältig sein können, war nötig, Experten unterschiedlicher Fachrichtungen, wie Kardiologen, Pneumologen, Gastroenterologen, Psychiater und Neurologen in die Patientenversorgung mit einzubeziehen. Bei jedem Patienten wird zuerst eine Grunduntersuchung – die aus einem Labortest oder beim Bedarf auch aus bildgebender Untersuchung besteht – durchgeführt. Danach werden abhängig von Symptomen auch andere Experte in die Behandlung mit einbezogen. Die Lebensqualität und die Änderung der Symptome werden regelmäßig, monatlich kontrolliert.

Es werden Patienten von 0 bis 18 Jahre erwartet; aufgrund bisheriger Erfahrungen sind aber in erster Linie Schüler und Halbwüchsigen vom Post-COVID-Syndrom betroffen. In der Ambulanz werden zuerst wöchentlich einmal, mittwochs Sprechstunden von 8.00 bis 10.00 Uhr angeboten; dies kann später abhängig vom Bedarf erweitert werden.

Man kann ohne Überweisungsschein in die Klinik gehen; Termine sind auf Webseite der Klinik zu buchen. Patienten können aus allen Orten von Ungarn kommen und die bald startende Ambulanz aufsuchen – betonte der Abteilungsleiter.

Man weiß noch wenig über diese Krankheit, die Zeit der Genesung, der Krankheitsablauf und die Symptome können bei den Betroffenen sehr unterschiedlich sein. Die Long-COVID sieht leider nicht so aus, wie die Windpocken, die man leicht kennenlernen kann. Deshalb ist es wichtig, den Gesundheitszustand der Kinder nach Ablauf der COVID-Infektion mitzuverfolgen, die eventuell zurückgebliebenen Symptome zu beobachten, und beim Bedarf den Facharzt zu besuchen – erklärte Dr. Péter Krivácsy.

Ádám Szabó
Foto: Kovács Attila – Semmelweis Universität
Übersetzung: Judit Szlovák