RS24794_KA-20141114-IMG_5724-honoris-causa-scrBereits zum 40. Mal seit 1967 fand die feierliche Verleihung der Ehrendoktorwürde der Semmelweis Universität in Budapest statt. In diesem Jahr wurden – auf Initiative der Fakultät für Medizin – vier hervorragende Professoren mit dem Ehrentitel „Doctor Honoris Causa” ausgezeichnet. Die Laudationes der Preisträger wurden von Dr. László Hunyady, Dekan der Fakultät für Medizin, bekanntgegeben.

Dr. Herbert Ehringer (Medizinische Universität Wien) hat mit seinen bahnbrechenden Forschungsergebnissen zum besseren Verständnis der Pathophysiologie der Parkinson-Krankheit beigetragen, was auch die Ausarbeitung der heutigen Therapiemethoden ermöglichte. Als Mitglied des Lions Club ist Dr. Ehringer Gründer eines Programms, das es u.a. für ungarische Medizinstudenten ermöglicht, an einem vierwöchigen klinischen Praktikum in Österreich teilzunehmen. Von der Semmelweis Universität haben bislang 50 Studenten in diesem Programm teilnehmen können.

Dr. Peter Gloviczki (Mayo Clinic, Rochester, Minnesota), ein gebürtiger Ungar und Semmelweis-Alumnus, hat seine klinische Ausbildung im Institut für Gefäßchirurgie der Semmelweis-Universität erhalten. An der Mayo Clinic ist er seit 1987 tätig. Seine Kompetenzen umfassen in erster Linie vaskuläre und endovaskuläre Chirurgie. Dr. Gloviczki ist Mitglied der bedeutendsten amerikanischen professionalen Verbände; eine Zeit lang war er auch als Präsident der Society for Vascular Surgery tätig. Bis heute unterhält er zahlreiche professionelle Beziehungen zu Ungarn und ungarischen Gefäßchirurgen.RS24797_KA-20141114-IMG_5717-honoris-causa-scr-1

Dr. René Sylvain Kahn (University Medical Centre Utrecht) ist Spezialist für Schizophrenie und hat mit seinen Forschungen in hohem Maß zum tieferen Wissen über durch Schizophrenie verursachten Veränderungen im Gehirn beigetragen. Professor Kahn nimmt seit 17 Jahren in diversen Forschungs- und Bildungsaktivitäten der Semmelweis Universität teil – u.a. half er bei der Ausbildung junger Forscher in Utrecht mit. Er trug in großem Maß dazu bei, dass die Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Semmelweis Universität international und regional zu einem führenden klinischen Forschungszentrum wurde.

DHC_2014_580Oberst Dr. Richard Satava (University of Washington) ist ein weltweit anerkannter Facharzt der minimal invasiven Chirurgie. Seine militärische und ärztliche Karriere entwickelten sich im Laufe der Jahre parallel. Seine Forschungstätigkeit ist ebenfalls herausragend – ein Teil seiner Werke gilt als Meilenstein in der Geschichte der Chirurgie. Professor Satava steht seit Jahren mit ungarischen Kollegen in Verbindung und unterstützt die Forschungs- und Ausbildungstätigkeiten des Instituts für Experimentelle und Chirurgische Operationslehre der Semmelweis Universität.

Die Urkunden über den Titel „Doctor Honoris Causa” und die Schärpe (das Symbol der Aufnahme in die Reihe der Ehrendoktoren) wurden von Rektor Ágoston Szél und Dekan László Hunyady an die Preisträger überreicht.

RS24785_KA-20141114-IMG_5750-honoris-causa-scrIn seiner Danksagung betonte Dr. Herbert Ehringer, die Zusammenarbeit mit der Semmelweis Universität aus eigenem Ansatz im Jahr 2004 im Rahmen seines Programms „Medizinstudenten ohne Grenzen” begonnen zu haben. Gemäß seiner Erfahrungen sind die Studenten aus der Semmelweis Universität hoch qualifiziert und gut befähigt.

Dr. Péter Gloviczki hielt es für besonders erhebend, diese außergewöhnliche Auszeichnung gerade von seiner Alma Mater erhalten zu haben. Deshalb erklärte er diesen Titel für einen seiner größten akademischen Anerkennungen. Er hob hervor, dass seine Professoren an der Semmelweis Universität bzw. die dortige Ausbildung die Grundlage für seine Erfolge in der Medizin gewesen sind.

RS24781_KA-20141114-IMG_5767-honoris-causa-scrDr. René S. Kahn nannte sich stolz auf diesen Titel, besonders weil er ihn von einem Land mit reicher wissenschaftlicher Tradition erhalten hat. Gleichzeitig wies er auch auf einen unlängst erschienenen Artikel der Zeitschrift Nature hin, demnach Ungarn in der Wissenschaft erneut das produktivste Land seiner Region sei. Die psychiatrische Forschung hätte in Ungarn eine besonders lange Tradition – setzte er hinzu.

Pálma Dobozi
Photo: Attila Kovács, Semmelweis Universität
Übersetzt von Marica Wild