Die neue strategische Vereinbarung zwischen der Semmelweis Universität und Roche Magyarország (Roche Ungarn) kann besonders in den F&E-Tätigkeiten im Bereich Hämatologie, Immunologie, Neurologie und Ophthalmologie zu bedeutenden Fortschritten führen. Die Forschungsprojekte tragen zur Behandlung der seltenen und schweren Krankheiten und zur wertorientierten Entwicklung und Digitalisierung des ungarischen Gesundheitssystems bei.

Die Semmelweis Universität ist leitende Universität für Medizin und Gesundheitswissenschaften des Landes und der Region, wo die Innovation zum Wohle unserer Patienten eine besondere Rolle während unserer täglichen Arbeit spielt.  Roche ist ein globales Gesundheitsunternehmen, das Marktführer in Biotechnologie und Diagnostik ist, sowie es ist für seine innovativen Lösungen auch bekannt.  „Es ist also kein Zufall, dass wir schon eine längere Partnerschaft miteinander haben, die durch diese strategische Vereinbarung weiter gestärkt wird“ – sagte Dr. Béla Merkely in der Unterzeichnungszeremonie an der Universität.

Der Rektor der Semmelweis Universität hielt für besonders wichtig, dass alle Elemente des Dokuments von einem patientenzentrierten Ansatz geprägt sind, der auf eine effiziente, qualitativ hochwertige Versorgung und die Verbesserung der Lebensqualität der Patienten abzielt.

Die gemeinsame Arbeit kann insbesondere in den Bereichen Hämatologie, Immunologie, Neurologie und Ophthalmologie zu bedeutenden Fortschritten führen. Die Anzahl der mit Innovativtherapie verbundenen klinischen Untersuchungen kann sich weiter erhöhen –  dementsprechend wird auf die Bereiche Brustkrebs, Lungenkrebs und angeborenen Muskelkrankheiten ein besonderer Wert gelegt

– sagte der Rektor.

Er fügte hinzu: “Eine Erhöhung des Umfangs der klinischen Untersuchungen wird dazu beitragen, dass die Patienten so schnell wie möglich Zugang zu innovativen therapeutischen Optionen haben und dass Forscher und Ärzte an den Universitäten zu den ersten gehören, die Erfahrungen mit neuen Behandlungen sammeln.“

Wichtiges Gebiet der klinischen Untersuchungen ist die Behandlung des Brustkrebses. In Ungarn sind jährlich 8000 Krankheitsfälle registriert, und mehr als 2000 Menschen sterben an dieser Krankheit, was 6,7 % aller Krebstodesfälle ausmacht. Die Zusammenarbeit zwischen der Universität und Roche kann zu bedeutenden Fortschritten bei der Behandlung von Brustkrebs führen.

Der Geschäftsführer von Roche Magyarország erinnerte daran, dass das Unternehmen in den letzten fünf Jahren etwa 70 klinische Untersuchungen in verschiedenen Krankheitsgruppen gemeinsam mit der Universität führte.

“Zur Gestaltung eines patientenzentrierten und nachhaltigeren Gesundheitssystems müssen die führenden Experte der Wissenschaft und des Gesundheitswesens miteinander kooperieren. Aus diesem Grund bauen wir gemeinsam mit der Semmelweis Universität eine solche Partnerschaft, die eine radikale Änderung für die Patienten und Gesundheitsversorger bringt. „Ziel der Vereinbarung ist die Unterstützung der personalisierten und wertorientierten Methoden“ – betonte Raffaella Claudia Bondi.

Ein weiteres Vorhaben der neuen strategischen Vereinbarung ist, um die Organisation der Gesundheitsversorgung zu verbessern und die Digitalisierung anzuwenden. Das Ziel dabei ist, damit Ärzte aufgrund aller verfügbaren Daten schnellere, bessere und den vollen Patientenweg berücksichtigende Entscheidungen treffen können. So bleibt mehr Zeit zur qualitativen Arzt-Patient-Interaktion.

Tibor Kövesi, Leiter für Strategie und Organisationsentwicklung bei Roche sagte folgendes: an der Semmelweis Universität wird gerade eine Webapplikation getestet, die zur Gestaltung und zum Betreiben eines digitalen Management-Systems für Patientenversorgung beiträgt. Die Anwendung wurde von der Ungarischen Stiftung für Entwicklung Personalisierte Medizin (SzEFA) – die Roche gestaltete – ausgearbeitet. Die Einbindung in die IT-Systeme der Universitätskliniken könnte den Verwaltungsaufwand erheblich verringern, und mittelfristig die Patientenwege transparenter machen, und die Zeit bis zur Diagnose verkürzen. Der Teil der Vereinbarung, der sich mit dem digitalen Patientenweg-Management befasst, ist in erster Linie für Onko-Patienten gedacht, die auch Herzprobleme haben, und wird dazu beitragen, sowohl die Lebenszeit als auch die Lebensqualität zu verbessern.

Im Rahmen der Zusammenarbeit wird an der Semmelweis Universität ein Laboratorium für die Infusion von Zytostatikamischungen eingerichtet, das durch ein digitalisiertes System unterstützt wird, um die personalisierte Therapie für Krebspatienten zu unterstützen.

Dr. Péter Ferdinandy, Vizerektor für Wissenschaft und Innovation, brachte die Hoffnung zum Ausdruck, dass die soeben geschlossene Vereinbarung den Beginn eines neuen Kapitels einer fruchtbaren Zusammenarbeit markiert. Das Dokument wurde seitens Semmelweis Universität vom Rektor Dr. Béla Merkely und der Kanzlerin Dr. Lívia Pavlik, sowie seitens Roche Magyarország von Raffaella Claudia Bondi und Tibor Kövesi unterschrieben.

Gábor Kiss
Foto: Attila Kovács – Semmelweis Universität
Übersetzung: Judit Szlovák