Familienwissenschaft als Praxiswissenschaft im Interesse einer lebensfreundlichen Gesellschaft 
Andreas WITTRAHM  Contact / Kontakt / Kapcsolat
EJMH Vol 10 Issue 2 (2015) 256–268; https://doi.org/10.5708/EJMH.10.2015.2.11
Received: 17 June 2015; accepted: 15 September 2015; online date: 10 December 2015
Section: Short Communication
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Abstract

Family Science as a Practical Science in the Service of a Life-Friendly Society: The family is considered to be an essential institution of generativity and generative socialisation in a wide variety of societies. No single discipline can examine all the conditions and possibilities of how families perform that task. Approximately a dozen different empirical, hermeneutic and normative sciences explore family-related issues with the help of different methods and approaches. However, an interdisciplinary convergence of these sciences still seems quite far off. In the meantime, we recommend that the various disciplines work together, as a kind of teaching and learning community with the aim of somehow coordinating their research on the conditions of founding a family, the diverse roles and stresses of family members and on long-term care provided in the context of ageing societies, to adopt common options that support late modern families and their members.

Keywords

interdisciplinarity, converging options, family science, definition of family, starting a family, diversity of roles, generation, generativity

Zusammenfassung

Familienwissenschaft als Praxiswissenschaft im Interesse einer lebensfreundlichen Gesellschaft: Die Familie ist die wesentliche Institution, um Generativität und generative Sozialisation in unterschiedlichsten Gesellschaftsformen zu gewährleisten. Die Bedingungen und Möglichkeiten, unter denen Familien dies leisten, können nicht von einer einzelnen Wissenschaft erforscht werden. Knapp ein Dutzend empirische, hermeneutische und normative Wissenschaften bearbeiten mit verschiedenen Fragestellungen und Methoden Themen, die in irgendeiner Weise die Familie berühren. Diese zahlreichen Wissenschaften interdisziplinär zusammenzuführen zu können scheint noch weit entfernt. In der Zwischenzeit, so wird vorgeschlagen, könnten sich die verschiedenen Disziplinen im Diskurs – etwa in dem einer Lehr- und Lerngemeinschaft – auf gemeinsame Optionen für die Förderung der Familie und ihrer einzelnen Mitglieder in der spätmodernen Gesellschaft verständigen, mit dem Ziel, ihre je eigenständigen Forschungen hinsichtlich der Bedingungen der Familiengründung, der Rollenvielfalt und Spannung der Familienmitglieder oder der langfristigen Sorge unter den Bedingungen der Gesellschaft des langen Lebens zusammenzuführen.

SCHLÜSSELBEGRIFFE
Interdisziplinarität, konvergierende Optionen, Familienwissenschaft, Definition Familie, Familiengründung, Rollenvielfalt, Generation, Generativität

Corresponding author

Prof. Andreas WITTRAHM
Caritasverband für das Bistum Aachen,
Kapitelstraße 3,
D-52066 Aachen;
Deutschland
wittrahm@t-online.de