Die Semmelweis Universität hat eine Mitteilung für die Bevölkerung über das neue Coronavirus veröffentlicht.  Das von Universitätsrektor dr. Béla Merkely verfasste Dokument weist unter anderem auf die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen der Coronavirus-Infektion und der Grippe hin, weiterhin listet es die einfachen Regelungen zur Vorbeugung und zum Infektionsschutz auf.  

Meine verehrten Mitbürger,

aufgrund der internationalen epidemiologischen Lage, die infolge der Erkrankungen durch das neue Coronavirus (SARS-CoV-2) entstand, teile ich Ihnen die wichtigsten Informationen mit.

Die Übertragung des Virus SARS-CoV-2 ist in vieler Hinsicht der der Grippe ähnlich. Im Zusammenhang mit der Grippe haben wir schon viele Erfahrungen gesammelt, die Infektionen durch das neue Coronavirus lernen wir jedoch gerade erst kennen. Das ist die erste Epidemie, deren Verlauf auf der ganzen Welt fast Minute für Minute verfolgt wird. Dies ist auch sehr nützlich, weil es uns lehrt, wie wir uns in Zukunft auf weitere virale Infektionen vorbereiten können. Gleichzeitig kann diese intensive Aufmerksamkeit auch das Problem vergrößern. Aus den gegenwärtigen Daten lässt sich ablesen, dass das neue Coronavirus besonders für ältere Patienten gefährlich ist, während die Grippe dieses Jahr mehr jüngere Patienten betrifft. Weiterhin sind diejenigen gefährdet, die auch sonst an chronischen Erkrankungen leiden, z.B. organtransplantierte oder wegen Tumoren behandelte Patienten.

Im Gegensatz zur Grippe stehen gegen das neue Coronavirus keine Schutzimpfung und keine Medikamente zur Verfügung. Unabhängig davon müssen wir genauso vorgehen wie bei einer Grippeepidemie, die gerade stattfindet. Das beinhaltet die Einhaltung einfacher vorbeugender und schützender Maßnahmen:

  • Waschen Sie sich die Hände gründlich und häufig mit Seife und warmem Wasser.
  • Gesunde Personen brauchen keinen Mundschutz zu tragen.
  • Lüften Sie möglichst oft.
  • Meiden Sie den Kontakt zu kranken Personen, die husten und Fieber haben
  • Wenn Sie Schnupfen, Fieber haben oder husten, bleiben Sie zu Hause, bis es Ihnen besser geht. Schützen Sie Ihre älteren Angehörigen dadurch, dass Sie sie während dieser Zeit meiden.
  • Husten Sie nicht in Ihre Hände, sondern benutzen Sie Taschentücher. Werfen Sie das gebrauchte Taschentuch in den Mülleimer.
  • Wenn Sie schwerwiegende Symptome haben, wenden Sie sich an einen Arzt.

Wenn Sie Symptome eines akuten Atemwegsinfektes haben (Fieber, Husten, Atemnot), kann bei Ihnen nur in dem Fall eine Coronavirusinfektion vermutet werden, wenn Sie innerhalb von 14 Tagen vor dem Auftreten der Symptome engen Kontakt zu einer mit Coronavirus infizierten Person hatten oder sich in einem Gebiet aufgehalten haben, wo eine Massenausbreitung des Coronavirus vermutet wird. In Ungarn gibt es im Moment keinen nachweislich mit Coronavirus infizierten Patienten.

Wenn Sie akute Symptome einer Atemwegsinfektion entwickeln, aber keiner der oben genannten Faktoren auf Sie zutreffen, dann besteht bei Ihnen kein Verdacht auf eine Coronavirusinfektion. Wir raten Ihnen dazu, in dem Fall bis zur Linderung der Symptome zu Hause zu bleiben.

Wenn bei Ihnen jedoch aufgrund des oben Gesagten der begründete Verdacht auf eine Coronavirusinfektion besteht, bitten wir Sie zu Hause zu bleiben und unverzüglich Ihren Hausarzt oder den ortsgemäß zuständigen Bereitschaftsdienst anzurufen und den Anweisungen des Arztes zu folgen. Sie können auch jederzeit von den Mitarbeitern des Nationalen Zentrums für Volksgesundheit Informationen zum neuen Coronavirus unter der täglich 24 Stunden lang erreichbaren Nummer 06 80 277-455 oder 06 80 277-456 erhalten.

 

Budapest, den 1. März 2020

Dr. Béla Merkely
Rektor der Semmelweis Universität