Die Semmelweis Universität hat eine Kooperationsvereinbarung mit dem schwedischen Karolinska Institut geschlossen, das von der Times Higher Education als 41. unter den weltweit besten Universitäten eingestuft wird. Ziel des Abkommens ist es, den Umfang der bereits bestehenden Zusammenarbeit in den Bereichen Bildung und Forschung zu erweitern und gemeinsame EU-Finanzhilfevorschläge einzureichen. Die Unterzeichnungszeremonie fand im Rahmen des 1. bilateralen Pathologiesymposiums statt, das von der 1. Abteilung für Pathologie und experimentelle Krebsforschung organisiert wurde.

Die Eröffnungsrede des Symposiums in der 1. Abteilung für Pathologie und experimentelle Krebsforschung wurde von Dr. Miklós Kellermayer, Dekan der medizinischen Fakultät, gehalten, wobei die Ähnlichkeiten zwischen der Semmelweis Universität und dem Karolinska Institut hervorgehoben wurden.

„Beide Institute haben sich zum Ziel gesetzt, in internationalen Rankings voranzukommen, und die fast zehn Jahre alte Partnerschaft zwischen uns hat uns in dieser Hinsicht zu natürlichen Verbündeten gemacht“, sagte er.

Er sprach über die derzeit laufende Reform des Curriculums, bei der die Pathologie ein Bezugspunkt war, da sie bereits zur Mitte des Studiums eingeführt wurde und als solide Grundlage der medizinischen Ausbildung angesehen wird, welche Theorie und klinische Ausbildung verbindet.

„Diese Konferenz ist ein hervorragendes Beispiel für diese Verbindung, da sowohl pädagogische als auch wissenschaftliche Themen einbezogen werden“, sagte Dr. Miklós Kellermayer.

Dr. András Matolcsy, Direktor der 1. Abteilung für Pathologie und experimentelle Krebsforschung, gab einen kurzen Überblick über die Abteilung und wies darauf hin, dass sie 1844 als 4. Institut für Pathologie der Welt gegründet wurde.

„Die beiden Abteilungen der Semmelweis Universität für Pathologie führen umfangreiche Ausbildung in ungarischer, englischer und deutscher Sprache durch, nehmen an der Weiterbildung niedergelassener Ärzte teil und leiten eine unabhängige Doktorandenschule. Darüber hinaus sind sie aktiv an der Forschung beteiligt, einschließlich der Bereiche Hämopathologie, Neuropathologie und digitale Pathologie“, sagte er.

Dr. Mikael Björnstedt, Direktor des Zentrums für klinische Pathologie und Zytologie des Karolinska Instituts, sprach kurz über die Aktivitäten des Instituts auf dem Gebiet der Pathologie. In seinen einleitenden Worten gratulierte er der Semmewleis Universität zu ihrem 250-jährigen Bestehen und wies darauf hin, dass die ungarische Universität älter ist als das Karolinska Institut, das 1810 gegründet wurde.

„Die Leitung der Aktivitäten auf dem Gebiet der Pathologie gehört zum Labor der Karolinska Universität, der größten Organisationseinheit des Karolinska-Universitätsklinikums. Unsere Einrichtung versorgt vier große Krankenhäuser in Stockholm und sammelt auch Proben von mehreren kleineren Gesundheitseinrichtungen. Die Größe unserer Einrichtung hat sich in den letzten 10 Jahren verdoppelt, was zum großen Teil auf unsere erfolgreiche Zusammenarbeit mit der Semmewleis Universität zurückzuführen ist, die hoffentlich in den kommenden Jahren ausgeweitet und vertieft werden“, sagte Dr. Mikael Björnstedt.

Die Partnerschaft zwischen der Semmelweis Universität und dem Karolinska Institut besteht seit über einem Jahrzehnt und konzentrierte sich in den letzten Jahren hauptsächlich auf Pathologie und Kardiologie. Weitere Kooperationsplattformen wurden durch die Mitgliedschaft der beiden Institutionen in den Organisationen EIT Health und Eurolife geschaffen.

Das zweitägige Symposium, mit mehr als 100 Teilnehmern, bot fast 30 Präsentationen und Einblicke in Themen von hoher Priorität für beide Institutionen auf dem Gebiet der Pathologie, wie Graduierten- und Doktorandenausbildung, diagnostische Pathologie, molekulare Pathologie und weiterer verschiedener Forschungsbereiche.

Zum Abschluss der Veranstaltung haben die Leiter der beiden Institutionen eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet, die darauf abzielt, die professionelle Zusammenarbeit in Bildung und Forschung weiter auszubauen.

„Ziel dieser Vereinbarung ist es, Kooperationsmöglichkeiten in größerem Umfang zu untersuchen und weitere Bereiche zu identifizieren, die sich in den Forschungs- und Diagnoseprofilen der beiden Institutionen überschneiden. Wir sind auch bestrebt, künftig gemeinsame EU-Forschungsanträge einzureichen. Zwischen den beiden Einrichtungen besteht bereits ein Austauschprogramm, das Ärzten und Assistenten einen Aufenthalt an der Partnereinrichtung ermöglicht. Darüber hinaus gab es eine aktive wissenschaftliche Zusammenarbeit zwischen der Semmelweis Universität und dem Karolinska Institut mit mehreren gemeinsamen Publikationen“, sagte Dr. András Matolcsy nach der Unterzeichnungszeremonie.

Das diesjährige bilaterale Symposium soll das erste einer neuen Tradition sein, wobei jedes Jahr ähnliche Konferenzen stattfinden sollen, um die Zusammenarbeit zwischen den beiden Institutionen weiter zu stärken.

Tamás Deme
Übersetzung: Felix Pölking
Photo: Attila Kovács – Semmelweis Universität; András Dimény