What Kind of a Right is the ‘Right to Die’? 
Constance E. PUTNAM  Contact / Kontakt / Kapcsolat
EJMH Vol 4 Issue 2 (2009) 165–180; https://doi.org/10.1556/EJMH.4.2009.2.1
Received: 7 March 2008; accepted: 24 September 2008; online date: 15 December 2009
Section: Research Papers
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Abstract

Those who argue in favor of a putative right to die rarely look carefully at what kind of a right such a right might be. Yet deciding whether we have a particular right requires understanding what it means to have a right in the first place as well as what kinds of rights in fact exist. In this paper, I use philosopher Judith Jarvis Thomson’s discussion of the concept of a moral right and her analysis of rights as a basis for exploring a crucial question in doctor–patient relations when end-of-life care is at issue: If there is a right to die, what kind of a right is it? Thomson applies to the realm of moral rights the distinctions Wesley Newcomb Hohfeld made regarding legal rights. Briefly put, it turns out there are four different kinds of rights: claims, privileges, powers, and immunities. The task I have set myself is to see what emerges from using the Hohfeld–Thomson analysis of rights to evaluate common arguments put forward by those who support the idea of a ‘right to die’. I will consider three such arguments: the Argument from Law, the Argument from Autonomy, and the Argument for Assistance. Each of these arguments yields what Thomson calls a ‘cluster-right’. A right to die seems best supported by the Argument from Autonomy. Yet the Argument for Assistance is the one most people seem implicitly to rely on when they talk about having a right to die; I therefore focus my primary attention primarily on it. This argument remains unpromising, however, as a consequence of which it turns out that even if a right to die exists, it may be a fairly limited right after all. I conclude with a reminder that whether for a physician to give assistance in dying to a patient who invokes a right to die is the right thing to do can in any case not be deduced from a dying patient’s right to die.

Keywords

right to die, kinds of rights, kinds of arguments, assisted dying, euthanasia

Zusammenfassung

Um was für ein Recht handelt es sich bei dem Recht auf den Tod?: Diejenigen, die für ein vermeintlichtes Recht auf den Tod plädieren, untersuchen selten näher, um was für eine Art von Recht es sich dabei handeln könnte. Die Entscheidung darüber, ob wir über ein bestimmtes Recht verfügen, setzt aber voraus, dass wir uns darüber im Klaren sind, was es bedeutet, über ein Recht zu verfügen bzw. was für Arten von Recht es überhaupt gibt. Die Verfasserin untersucht auf der Grundlage der Analysen der Philosophin Judith Jarvis Thomson, die diese zum Begriff des moralischen Rechtes und zu den verschiedenen Rechten durchgeführt hat, eine grundlegende Frage der Arzt-Patienten-Beziehung bezüglich der Sterbebegleitung: Wenn es ein Recht auf den Tod gibt, was für eine Art von Recht ist das? Thomson verwendet für die Sphäre des moralischen Rechtes die gleichen Kategorien, wie sie Wesley Newcomb Hohfeld für gesetzliche Rechte benutzte. Kurz gesagt: Es scheint vier verschiedene Modalitäten von Recht zu geben: Ansprüche (claimright), Privilegien (privilege), Befugnis (power) und Freiheit von Verpflichtungen (immunity). Die Verfasserin hat sich zum Ziel gesetzt, festzustellen, welche Konsequenzen es hat, wenn man die analytische Rechtstheorie von Hohfeld–Thomson bei der Bewertung jener Argumente verwendet, die von den Verfechtern der These vom „Recht auf den Tod“ am häufigsten vorgebracht werden. Drei solcher Argumente werden untersucht: das Argument des Rechtes, das Argument der Autonomie sowie das Argument der Hilfeleistung. Jedes dieser Argumente führt in der Terminologie von Thomson zu einem „Mehrfach-Recht“. Man könnte annehmen, dass das Recht auf den Tod am ehesten durch das Argument der Autonomie zu begründen sei. Dennoch ist es das Argument der Hilfeleistung, auf das sich offenbar die meisten Menschen indirekt stützen, wenn sie über das Recht auf den Tod sprechen, so dass man vor allem diesem Aufmerksamkeit schenken sollte. Gleichzeitig stellt sich heraus, dass dieses Argument nicht allzu überzeugend ist, und so wird deutlich, dass, auch wenn es ein Recht auf den Tod geben sollte, dieses ein recht begrenztes Recht ist. Die Verfasserin erinnert daran, dass die Antwort auf die Frage, ob der Arzt richtig handelt, wenn er einem, sein Recht auf den Tod in Anspruch nehmenden Patienten zum Tod verhilft, in keinster Weise aus dem Recht des sterbenden Patienten auf den Tod resultiert.

SCHLÜSSELBEGRIFFE
Recht auf den Tod, Rechtsmodalitäten, Argumentationstypen, Sterbehilfe, Euthanasie

Corresponding author

Dr. Constance E. PUTNAM
Independent Scholar
Concord MA 01742
USA
cputconcord@hotmail.com